Bayreuth Tigers Gleich zwei Zwillingspärchen

Aus Ingolstadt kommen Nicolas und Samuel Schindler nach Bayreuth, aus Ravensburg Robin und Marvin Drothen.

 
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In Ravensburg schon gemeinsam am Jubeln: Robin Drothen (Zweiter von links) und Marvin Drothen (rechts daneben) Foto: Imago Images/Florian Wolf

Mit Tobias Meier, dessen Bruder Maximilian beim ESV Kaufbeuren im Tor stand, hatten die Bayreuth Tigers in den vergangenen beiden Jahren einen Teil eines Eishockey spielenden Zwillingspärchens in ihren Reihen. In der kommenden DEL2-Saison können sie die Dienste gleich zweier kompletter in Anspruch nehmen. Neben den Drothen-Brüdern Robin und Marvin, die in der zurückliegenden Saison mit den Ravensburg Towerstars Zweitliga-Meister wurden und auch für den Süd-Oberligisten ECDC Memmingen aufs Eis gingen, wechseln auch die zuletzt in Ingolstadt aktiven Nicolas und Samuel Schindler nach Bayreuth.

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Stürmer Nicolas kann neben insgesamt 59 DNL-Partien (21 Tore/32 Assists) in zwei Jahren sogar auf zehn Einsätze in der DEL für den ERC zurückblicken, in denen er zwei Treffer vorbereitete. Einmal spielte er außerdem ebenfalls für Memmingen und lief viermal für die deutsche U 19-Nationalmannschaft auf. „Wir wollten in diesem Jahr gerne im Herrenhockey Fuß fassen, und da kam das Angebot aus Bayreuth zur richtigen Zeit. Die DEL2 ist eine starke Liga, und wir möchten uns hier beweisen, so viel Eiszeit wie möglich erhalten“, erklärt Nicolas in der Mitteilung seines neuen Klubs den Wechsel zu den Tigers. „Zudem ist Bayreuth nicht sehr weit von Pilsen entfernt, was uns entgegenkommt, da wir noch unser Abitur in der Heimat bauen wollen.“

Einer mit Locken, einer mit glatten Haaren

Die beiden 18-Jährigen wurden in der viertgrößten Stadt Tschechiens geboren und verbrachten ihre Nachwuchszeit – Nicolas mit einer Unterbrechung von anderthalb Jahren beim HC Meteor Tremosna – beim dortigen HC. Während Nicolas im Ingolstadter DNL-Team zum Topscorer avancierte, übernimmt Samuel als Verteidiger den defensiven Part. Mit dem Zwillingsbruder gemeinsam in einem Team zu spielen, sei zwar „manches Mal nicht so einfach“, ist laut ihm aber ein Glücksfall: „Natürlich passt die Chemie bei uns, sodass man oft weiß, wie der andere agieren wird. Aber wenn sich die Wege im Eishockeysport einmal trennen, dann darf dies auch kein Problem sein.“ Beide gelten als sehr gute Schlittschuhläufer, unterscheiden kann man sie laut Nicolas ganz einfach: „Ich laufe voraussichtlich mit der 11 in Bayreuth auf, mein Bruder mit der 7.“ Und außerhalb der Eisfläche? „Da erkennt man mich an meinen Locken, wohingegen mein Bruder glatte Haare hat.“

Auch die Drothen-Brüder sind ihren Karriereweg bisher im Gleichschritt gegangen. „Es ist schon recht cool, auch weil man immer gleich jemanden gut kennt und weiß, dass es eine Person gibt, auf die man sich verlassen kann“, sagt Robin. „Wir erzwingen das aber nicht. Bisher hat es sich immer so ergeben.“ Geboren in Solingen, gingen beide zunächst in Köln und im Anschluss für Düsseldorf in der Schüler-Bundesliga aufs Eis. Zur Saison 2018/19 wechselten sie in die kanadische Talent- und Nachwuchsliga HEO zu den Gloucester Rangers. 53 (Marvin) beziehungsweise 45 Scorerpunkte (Robin) weckten das Interesse der Talentschmiede der Eisbären Berlin, für die die beiden 21-Jährigen – unter anderen mit Paul Fabian – in den kommenden drei Spielzeiten stürmten, bevor der Wechsel nach Ravensburg erfolgte. Während Robin dort in 65 Partien sieben Treffer erzielte und vier weitere vorbereitete, lief Marvin verletzungsbedingt während der Hauptrunde nur 14-mal für die Towerstars auf, konnte dann aber noch alle 17 Playoff-Spiele bestreiten.

Im Sommer auch mal getrennt

Die Möglichkeit, die er in Bayreuth bekomme, „ist – gerade nach der Verletzung in der vergangenen Saison – richtig gut und cool“, sagt er. „Ich kann mich beweisen und bin bei der Neuausrichtung des Klubs dabei.“ Er spiele meist Center, sei dabei darauf bedacht, „dass nach hinten alles abgesichert ist, habe aber meiner Meinung nach auch einen ganz guten Riecher nach vorne. Ich denke, dass ich eine gute Übersicht habe und als Playmaker gelten kann.“ Zudem spiele er gerne körperbetont. Natürlich gebe es auch unter den Brüdern einen Konkurrenzkampf, wie Robin sagt, „aber im positiven Sinn. Das ist nicht anders als mit anderen Kollegen. Selbstverständlich freut man sich aber auch, wenn der Bruder – aber auch die Mitspieler – gute Leistungen zeigt.“ Und zumindest im Sommer sind die beiden auch mal für eine gewisse Zeit getrennt. Außer in der gemeinsamen Trainingsgruppe in Berlin, zu der neben weiteren DEL2-Spielern auch der Ex-Bayreuther Julius Karrer von den Nürnberg Ice Tigers gehört.