2500 Betreuungsplätze, 950 neue Wohnungen
Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe sagt, Bayreuth habe aber auch bei anderen Studien in den vergangenen drei Jahren gut bis sehr gut abgeschnitten. Mit 2500 Kinderbetreuungsplätzen liege Bayreuth zum Teil 20 Prozent über dem Landesdurchschnitt. Über das Wohnen sagt sie, das Stadtplanungsamt habe jüngst die Voraussetzung für über 950 neue Wohneinheiten geschaffen. Damit stünde auch weiterhin ausreichend bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung.
Einen Kommentar dazu lesen Sie hier:
Was die Familienfreundlichkeit angeht, stellt auch Bayreuths Alt-Oberbürgermeister Michael Hohl (CSU) seiner Nachfolgerin ein gutes Zeugnis aus. Zwar habe er die Stadt schon vor Jahren als familienfreundlich wahrgenommen und deshalb hier auch eine Familie gegründet. „Wenn dieser Eindruck jetzt statistisch bestätigt wird, dann sollte die Stadt damit künftig auch werben“, sagt Hohl, der dennoch Nachbesserungsbedarf sieht: bei der Flexibilität der Kitas im Allgemeinen und beim Hort in der Saas im Besonderen. Und Hohl sagt, wegen jüngster Zuzüge seien über kurz oder lang wohl weitere Betreuungsplätze nötig.
Am Erfolg sind viele beteiligt
Thomas Bauske, der Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat sagt, die Studie zeige, dass Bayreuth bei Mietkosten und Wohnraum noch Luft nach oben habe. Am guten Abschneiden in der Studie seien viele beteiligt, „von Sozialverbänden bis Politik, von Kommune bis Bund“.
Warum gerade drei?
Die Studie widmet sich Familien mit drei Kindern, weil die Anforderungen an sie deutlich höher seien, als an andere Familien. So sei in Deutschland vor allem aus Kostengründen nur jede zehnte Familie eine sogenannte Mehrkinderfamilie. Zwar stiegen die Einspareffekte, beispielsweise beim Kauf von Kleidung und Spielsachen mit jedem Kind an. Dem Statistischen Bundesamt zufolge kostet ein Kind, das mit zwei Geschwistern aufwächst jeden Monat 100 Euro weniger als ein Einzelkind. Nach dem zweiten Kind stiegen die Kosten trotzdem von 1165 auf 1693 Euro. Dazu kommt: Mit dem dritten Kind steigt auch der zeitliche Aufwand. Während noch 70 Prozent der Eltern mit zwei Kindern sagen, dass sie Arbeit und Familie gut unter einen Hut bekommen, sehen das nur noch 51 Prozent der Familien mit drei Kindern so. Wieviele Mehrkinderfamilien es in Bayreuth gibt, lässt sich übrigens nicht sagen. Auf Nachfrage im Rathaus heißt es, die Einwohnerstatistik erfasse nicht, in welchen Familien die 9500 Kinder der Stadt lebten. Auch im statistischen Landesamt fänden sich keine Angaben.
Lesen Sie auch:
Auf der Seite familien-in-bayreuth.de gibt es viele weitere Informationen rund um alle Themen des Familienlebens in der Stadt. Unter familienpakt-bayern.de sind Arbeitgeber gelistet, die sich für die Vereinbarkeit von Familie und beruf besonders engagieren. Die Studie zum nachlesen finden Sie hier.
Korrektur: Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Thomas Bauske, hatte dem Kurier auf Anfrage mitgeteilt, am guten Abschneiden in der Studie seien viele beteiligt. Wir haben aus dieser Aussage die Schlussfolgerung gezogen, er drücke damit aus, dass das gute Abschneiden nicht alleine das Verdienst von Bürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe sei und dies so in einer ersten Version des Artikels geschrieben. Thomas Bauske legt Wert auf die Feststellung, dass er das so nicht gesagt hat.