Werke des umstrittenen Bildhauers werden mit Informationen ergänzt Hinweistafeln für die Breker-Büsten

BAYREUTH. Die Büsten des Bildhauers Arno Breker im Festspielpark werden durch Hinweistafeln ergänzt, die Informationen zu Brekers Werk und Biographie enthalten. Hierauf hat sich der Kulturausschuss des Stadtrats in seiner jüngsten Sitzung verständigt, erklärte die Stadt Bayreuth am Dienstag in einer Pressemitteilung.

 
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Der Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth, Dr. Karl Gerhard Schmidt, hatte vor einem unkritischen und leichtfertigen Umgang des Bayreuther Kulturreferenten Ralf Lange mit dem Werk des Bildhauers Arno Breker gewarnt.

Lange hatte erklärt: "Der Bildhauer sei wohl als 'klassischer Mitläufer, aber nicht als Charakterschwein, als das er hingestellt wurde', einzustufen. Man 'muss das objektiver betrachten', so Lange", über den „Lieblingsbildhauer Hitlers“.

Dazu Karl Gerhard Schmidt: "Es ist bemerkenswert, dass sich unser Kulturreferent Lange in die Materie Breker ‘intensiv eingelesen’ hat, sich öffentlich zu Breker sehr akzentuiert äußert und eine Art Rehabilitation versucht. Ich möchte dringend davor warnen, dass gerade wir in Bayreuth uns des Themas Breker auf diese Art und Weise bemächtigen."

Breker (1900 - 1991) schuf im Auftrag der Stadt Bayreuth Porträtbüsten von Richard Wagner (1955), von Franz Liszt (1976) und Cosima Wagner (1979). Alle drei Kunstwerke sind im Festspielpark zu besichtigen. Breker und sein Stil wurde vor allem von den Machthabern in der Zeit des Nationalsozialismus geschätzt.

Als "gestaltete Gesinnung" und "formgewordene Weltanschauung" repräsentieren seine Werke die Kunstauffassung des Dritten Reichs ähnlich wie die Architektur Albert Speers. Dennoch erhielt er auch nach 1945 zahlreiche Aufträge und schuf vor allem Porträtbüsten prominenter Persönlichkeiten.

In Abstimmung mit der Leitung der Bayreuther Festspiele und der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth würden die Büsten jetzt mit dementsprechenden Erläuterungen in mehreren Sprachen versehen, heißt es weiter in der Mitteilung.

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