Bayreuth blättert 28 Mal Lesungen, Musik, Tanz und Theater an einem Tag

Lesefreude in Pink: Der Bernd-Mayer-Platz an der Stadtkirche ist einer der Veranstaltungsorte von „Bayreuth blättert“. Unser Bild zeigt (von links) Maria Hennig, Katharina Fink, Klaus Wührl-Struller und Doris Angermann. Foto: /Ute Eschenbacher

Die vierte Auflage des Lesefestivals „Bayreuth blättert“ steht vor der Tür. Trotz Corona-Auflagen kann das Literaturfestival über die Bühne gehen.

 
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Bayreuth - Katharina Fink und Klaus Wührl-Struller sind erleichtert: Die Vorarbeit hat sich gelohnt, die Mitwirkenden können kommen. Nach neun Monaten Planung ist ihnen die Erleichterung anzumerken. Das Lesefest im Freien ist kostenlos und vielfältig. Plakat, Logo, Programm – alles ist in Pink gehalten, getreu der Devise: „Wir bringen Farbe in die Stadt.“

28 Literatur bezogene Angebote sind von 10 bis 22 Uhr am Samstag, 7. August, zu erleben. Zehn Veranstaltungsorte sind vorgesehen: der Ehrenhof in der Maxstraße, der Bernd-Mayer-Platz, der Innenhof des Historischen Museums, das Focacciala in der Ludwigstraße, das RW 21, das RW 11, der „Baumsaal“ an den Schlossterrassen, das Kunstmuseum, die Lamperie und der Balkon des Iwalewahaus. Auf einer praktischen Karte sind die Orte in der Innenstadt markiert. So können die Besucher sie leichter finden.

Das Programm ist bunt und abwechslungsreich und richtet sich an Kinder wie Erwachsene. Die Kinder- und Jugendbibliothek und deren Leiterin Anne Ulmer unterstützen das Lesefest wieder. Los geht’s um 10 Uhr im Ehrenhof. Die Aktion „Mein Buch für Dich“ wird dabei vorgestellt: Jeder empfiehlt ein Lieblingsbuch und dreht dazu ein kleines Video. In einem anderen Format erklären Kinder die Welt. Und in der Kinder- und Jugendbibliothek wird zu einer Vorlesestunde mit Puppentheater und Basteln eingeladen.

Komplizierte Texte in einfache Sprache fassen: Das wird mit einem Text der Frauenrechtlerin Audre Lorde („Vom Nutzen der Erotik“) um 11 Uhr im Ehrenhof versucht. Dabei gehe es weniger um Sexualität, als vielmehr um die Liebe zu sich und der Welt, erklärt Katharina Fink.

Jüdisches Gedenkjahr berücksichtigt

Anlässlich des jüdischen Gedenkjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ wurden ebenfalls Beiträge eingeplant. So wird Ronen Steinke, SZ-Redakteur in Berlin, sein Buch „Antisemitismus in der Sprache“ vorstellen. Allerdings wird er nicht anwesend sein, sondern digital zugeschaltet. In seine Heimatstadt zurück kommt Florian Zinnecker, früher Kulturredakteur beim „Nordbayerischen Kurier“, jetzt Autor für die „Zeit“ in Hamburg. Zinnecker wird sein Buch „Hauskonzert“ vorstellen, das er mit dem Pianisten Igor Levit verfasst hat. Außerdem wird ein jüdisches Märchen vorgetragen. Ein Projekt befasst sich mit der Dichterin Else Lasker-Schüler.

Da das Festival auch inklusiv ist, wird sich der Bayerische Blindenbund einbringen. Dabei sollen laut den Veranstaltern „prägnante Punkte des Bayreuther Blindensystems“ gezeigt werden. „Bayreuth blättert“ will Menschen einbeziehen, die sozial, kulturell oder bei der politischen Teilhabe benachteiligt sind.

Interessant dürfte das „Blätterkonzert“ mit dem Komponisten Shingo Inao werden. Dieser übersetze Bewegungen und Gesten in Töne und Soundeffekte, so Katharina Fink. Inao sei bereits in Haus Wahnfried und bei Steingraeber aufgetreten.

Kostenlos, aber mit Ticket

In Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt und dem Kulturamt ist ein Hygienekonzept entwickelt worden. Das stellte Klaus Wührl-Struller vor und dankte für die Unterstützung. Zum ersten Mal werden für „Bayreuth blättert“ Tickets ausgegeben. „Der Eintritt ist und bleibt frei.“ Doch zur Kontaktnachverfolgung werde ein kostenloses Ticketsystem benötigt, das über ok-Ticket angeboten werde. Restkarten würden auch an der Tageskasse vergeben. Hier könne man sich dann in eine Liste eintragen oder über QR-Code registrieren. „Man kann also trotzdem spontan kommen“, sagt Wührl-Struller. Je 40 Plätze gebe es pro Veranstaltung. Und jeder Ort werde „abgeklebt“, wofür ein ein Kilometer langes Klebeband besorgt worden sei. Bis zum Platz ist eine FFP2-Maske zu tragen, im Sitzen könne sie abgenommen werden.

Mehr Informationen und die jeweiligen Uhrzeiten sind auf der Webseite www.bayreuth-blaettert.de zu finden.

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