Beziehungsstreit eskaliert in Geiselnahme

Der Mann hatte seit Anfang Januar 2010 seine 37-jährige Exfreundin mehrfach attackiert, teilt die Polizei am Mittwoch mit. So packte er die Frau am 6. Januar bei einer verbalen Auseinandersetzung in der ehemals gemeinsamen Wohnung in Bayreuth wegen der von ihr gelösten Beziehung am Hals und drohte damit, sie umzubringen. Diese Drohung wiederholte der Mann bei einer zufälligen Begegnung mit der 37-jährigen Kauffrau am 26. Januar im Stadtgebiet von Bayreuth. Wegen dieser Delikte erging auf Antrag der Staatsanwaltschaft gegen den Beschuldigten am 27. Januar Haftbefehl.

Bevor er jedoch festgenommen werden konnte, attackierte er seine ehemalige Lebensgefährtin am vergangenen Freitag, dem 29. Januar 2010, erneut.

Bedroht und gewürgt

Der Tatverdächtige drang unberechtigt in die Wohnung der Frau in Bayreuth ein, bedrohte sie mit einer Waffe, würgte sie und drohte, sein Opfer umzubringen. Er verlangte von ihr, mit ihm in ein Hotel in der Stadt zu kommen, wo er sich ein Zimmer gemietet hatte. Aus Angst folgte die Gepeinigte dieser Aufforderung und beide fuhren mit dem Auto der Frau zum Hotel. Im Zimmer erzwang der Beschuldigte eine Unterschrift der Geisel, um die Fortführung der gescheiterten Beziehung zu erreichen. Auch hier leistete die nach Polizeiangaben eingeschüchterte Frau keinen Widerstand und unterschrieb. Anschließend ließ er seine ehemalige Lebensgefährtin frei. Die Frau verständigte anschließend die Polizei. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung konnte der Beschuldigte kurze Zeit später im Stadtgebiet Bayreuth durch Beamte der Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt festgenommen werden. Die weiteren Ermittlungen führte im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth die Bayreuther Kriminalpolizei. Bei der Pistole handelte es sich um eine Spielzeugwaffe.

Der bereits bestehende Haftbefehl wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft am Samstag um die Vorwürfe der Geiselnahme erweitert. Der Beschuldigte befindet sich in einer Justizvollzugsanstalt.

Das Verbrechen der Geiselnahme wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren geahndet, berichtet die Polizei.

Wichtige Zeugin gesucht

Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei in Bayreuth dauern an. Die Ermittlungsbehörden suchen jetzt nach einer wichtigen Zeugin.

Es handelt sich dabei um eine etwa 25 bis 30 Jahre alte Frau, die in der Nacht zum Freitag gegen 1.40 Uhr in der Friedrich-von-Schiller-Straße unterwegs war. Sie hat schwarzes, krauses Haar und trug eine schwarze Jacke sowie blaue, enge Jeans. Sie kam in dieser Nacht aus Richtung Gutenbergstraße und dürfte den Tatverdächtigen und das Opfer vor einem Haus gesehen haben.

Diese Zeugin möchte sich bitte dringend mit der Bayreuther Kripo unter der Telefonnummer 0921/5060 in Verbindung setzen.