Erfahrung statt Master Berufspraxis, Persönlichkeit und Auslandserfahrung sind Unternehmen wichtiger als ein Masterabschluss

Lisa Faber

BAYREUTH. Viele Studenten glauben, für eine erfolgreiche Bewerbung reiche ein Bachelorabschluss nicht. Firmen ist jedoch Praxiserfahrung wichtiger als ein Master.

 
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Firmen unterscheiden nicht strikt zwischen Bachelor- und Masterabsolventen. Beim Bayreuther Unternehmen Eon Netz zählt vielmehr, dass der Bewerber zur Stelle passt: „Wichtig ist, dass die Qualifikation und Persönlichkeit zur ausgeschriebenen Stelle und zum Unternehmen passen“, sagt Personalbereichsleiterin Petra Möhrle. Für Bachelorabsolventen sei es aufgrund der verkürzten Studiendauer besonders wichtig, schon vor oder während des Studiums Berufspraxis zu sammeln.

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Praxis zählt

Bei Adidas ist der Einstieg mit beiden Abschlüssen möglich, jedoch legt das Unternehmen Wert auf Berufserfahrung: „Von größerer Bedeutung ist für uns die Praxis- und Auslandserfahrung, welche die Bewerber während des Studiums gesammelt haben. Deshalb raten wir allen Studierenden, Mut zur Praxis zu zeigen und sich nicht zu scheuen, eine ,Pause‘ für ein Praxissemester einzulegen“, sagt Sara Sikora, die sich bei Adidas unter anderem um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Bei Berufseinsteigern achte die Firma generell immer auf das Gesamtpaket: Neben guten Studienleistungen sollten Bewerber außeruniversitäres Engagement vorweisen. Wichtig seien außerdem analytische Fähigkeiten, gute Englischkenntnisse und interkulturelle Kompetenz. Eine bedeutende Bedingung bei Adidas sei die Leidenschaft für Sport.

An der Universität Bayreuth sind im Sommersemester 2011 ungefähr 1100 Studierende in Masterstudiengängen immatrikuliert. Das sind elf Prozent der eingeschriebenen Studierenden insgesamt.

Häufig wurde am neuen Studiensystem kritisiert, dass es zu wenige Plätze für Studenten gibt, die ihren Master machen wollen. „Studierende, die im Anschluss an ihr Bachelorstudium ein Masterstudium an der Universität Bayreuth aufnehmen wollen, müssen die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen, die für den von ihnen gewählten Masterstudiengang gelten. Wer diese Voraussetzungen erfüllt, bekommt an der Universität Bayreuth auch einen Studienplatz“, erklärt Ricarda Rabenbauer, Vizekanzlerin der Universität Bayreuth und Leiterin der Abteilung für Akademische Angelegenheiten.

Die Anzahl der Studienplätze in Masterstudiengängen ist von vornherein nicht festgelegt. Für einige Studiengänge gibt es jedoch Eignungsverfahren, zum Beispiel für Polymer Science. Für andere wird ein bestimmter Notendurchschnitt als Zulassungsvoraussetzung verlangt. Einen Mindest-Notendurchschnitt müssen Studieninteressierte zum Beispiel im Masterstudiengang „Literatur und Medien“ vorweisen.