Bayreuth Baroque Hingabe an die Musik

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Jeanine de Bique und Concerto Köln im Markgräflichen Opernhaus. Foto: /Bayreuth.media

Bei der Eröffnung des Festivals Bayreuth Baroque am Mittwoch dominierte die opulente Inszenierung. Beim Konzert am Donnerstag im Markgräflichen Opernhaus rückte ein anderer Aspekt in den Focus: Hier ging es allein um die Musik.

 
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Die aus Trinidad stammende Sängerin Jeanine de Bique und das Ensemble Concerto Köln boten im voll besetzten Markgräflichen Opernhaus ein Programm mit Ausschnitten aus Barockopern.

Als rein konzertante Aufführung hätte man die Eröffnungspremiere von „Alessandro nell-Indie“ des Komponisten Leonardo Vinci nicht unbedingt erleben wollen. Hier war die Inszenierung sehr hilfreich. Anders beim Konzert am Donnerstag: Die Musik etwa von Georg Friedrich Händel kann auch ohne Szene bestehen. Vor allem dann, wenn sie so innig dargeboten wird, wie es in der Arie „Mi restano le lagrime“ von Jeanine de Bique zu hören war. In Verbindung mit der einfühlsamen Begleitung des Orchesters entstanden zauberhafte Momente. Das Programm des Abends war mit dem Begriff „Mirrors“ überschrieben. Die Stücke erzählen von den Heldinnen der Antike, von ihrer Suche nach Freiheit und Autonomie, von innerer Stärke und Verletzlichkeit, von der Kraft der Vergebung und von bedingungsloser Liebe. Die Hingabe, die die Sopranistin an diese Musik, aber auch an diesen Ort, das Markgräfliche Opernhaus, empfand, übertrug sich aufs Publikum. Selbst nach der zweiten Zugabe wollte keiner das Opernhaus verlassen.

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