Grabung erweist sich als Volltreffer Archäologen entdecken Teile der historischen Stadtbefestigung

BAYREUTH. Das Mittelalter ist seit Jahrhunderten Geschichte. Jetzt allerdings bekommen die Archäologen eine Ahnung davon, wie die Topographie des mittelalterlichen Bayreuth ausgesehen haben muss. Bei den aktuellen Grabungen in der Unteren Maxstraße landeten die Archäologen jetzt zwei Volltreffer: Sie entdeckten Teile der historischen Stadtbefestigung inklusive zweier Toranlagen.

 
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 Foto: red

Im Vorfeld der Sanierungsarbeiten in der Unteren Maxstraße hat das Team des Archäologen Hartmut Endres unter fachlicher Leitung des Landesamtes für Denkmalpflege (Seehof) drei Flächen zwischen Spitalkirche und der Kreuzung Pauschenberglein/Dammallee geöffnet, zwei davon waren nach Endres’ Worten höchst interessant: „Bei dem ersten Stück, das wir geöffnet haben, fanden wir nur alte Holzrohre und Reste des Tappert-Betts.

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Fund: Durchlass der Stadtmauer

Die nächste Grabung war allerdings wirklich sensationell: Man kann das als Volltreffer bezeichnen, weil wir relativ komplexe Funde hatten. Wir entdeckten einen Durchlass der Stadtmauer in Fluchtrichtung der Straße und einen Torturm, der aus der bildlichen Darstellung der Stadt bekannt ist. Dieser Turm muss einmal so hoch wie die Spitalkirche gewesen sein. Von dem Turm war noch das Fundament vorzufinden. Daneben fanden wir noch ein Mauerfundament, das ich als Torhäuschen für einen Wächter bezeichnen würde. Das Haus wird auch als Narrenhäuschen bezeichnet“, sagt Endres im Kurier-Gespräch.

„Nachdem die Grabung an der Ecke Pauschenberglein/Dammallee zunächst ziemlich enttäuschend war, haben wir bei genauerem Hinsehen im Boden ein Gebäudefragment mit Fußboden und Außenmauer gefunden, das mutmaßlich ein Teil der Toranlage im Süden vor der Stadtmauer – und wahrscheinlich Bestandteil der Haupttoranlage ist. Das Gebäude ist sicher vor dem 16. Jahrhundert errichtet worden, weil wir Keramik aus dem 16. Jahrhundert darauf gefunden haben. Den Fund etwas weiter oben in Richtung Spitalkirche schätzt Endres auf das 13. oder 14. Jahrhundert.

Mehr Infos von der Stadt

Dr. Andreas Tillmann, der Bodenkundler des Landesamtes, der eng mit Endres zusammenarbeitet, sagt im Kurier-Gespräch, dass die Grabungen, die seit 2003 in Bayreuth stattfinden, „sehr erfolgreich waren. Wir erfahren sehr viel über das mittelalterliche Bayreuth. Sie zeigen allerdings auch, dass die gesamte Bayreuther Altstadt ein einziges Bodendenkmal ist.

Foto: Lammel