Bayernliga im Visier Neudrossenfeld gegen Seligenporten gefordert

Hatte in der zurückliegenden Bayernliga-Saison viel Anlass, sich zu ärgern: Seligenportens Trainer Gerd Klaus. Foto: Imago Images//Melanie Zink

Der TSV Neudrossenfeld ist auf den Geschmack gekommen. Nach dem Erreichen der Vizemeisterschaft in der Landesliga Nordost wollen die Grün-Weißen nun mehr – und laut ihres Co-Trainers Daniel Stöcker nicht weniger als den „absoluten, positiven Super-GAU“ erleben. Oder weniger verklausuliert: rauf in die Bayernliga. Da waren sie schon mal. Acht Jahre ist das jetzt her. Und nun ist es ihrer Meinung nach höchste Zeit, den bis dato größten Vereinserfolg zu wiederholen. Es ist allerdings noch ein steiniger Weg dahin. Zwei Relegationsrunden müssen die Grün-Weißen überstehen, wobei am Mittwoch (18.30 Uhr) im Hinspiel der ersten Runde mit dem SV Seligenporten gleich einmal ein arrivierter Regional- und Bayernligist wartet.

 
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Von Stefan Wolfrum

Seit 2008 mischt der oberpfälzer Klub aus der Kloster-Gemeinde Pyrbaum in den beiden höchsten bayerischen Ligen mit. Zu den Glanzzeiten hat Trainerlegende Karsten Wettberg Regie geführt. Zehn Jahre liegt das zurück, heute heißt der verantwortliche Mann Gerd Klaus. Der 51-jährige Ex-Profi – unter anderem in Weismain und Vestenbergsgreuth – musste mitansehen, wie vor dieser Saison 16 Spieler seinen Kader verließen, gestandene Kräfte durch Talente aus den mittelfränkischen Nachwuchsleistungszentren ersetzt wurden und aus dem Spitzenteam ein Abstiegskandidat wurde. Gerd Klaus, der mit seinem Team in der Vorsaison Dritter geworden war, schockte das nicht. „Ich habe sogar mehr Spaß an meiner Arbeit als in der vergangenen Saison“, wird er auf der vereinseigenen Homepage kurz vor Saisonstart zitiert.

Die Euphorie wurde aber schon anfangs auf eine harte Probe gestellt: Vier Punkte aus den ersten zwölf Spielen deuteten schnell an, wohin der Weg gehen würde. Am Ende landeten die Oberpfälzer mit Ach und Krach in der Relegation, einen Punkt vor Direktabsteiger FC Sand. Und mittlerweile ist wenig von der propagierten Aufbruchsstimmung geblieben. „Wir wussten ja, wie schwer das wird und sind nun glücklich darüber, nicht direkt abgestiegen zu sein“, freut sich der Sportliche Leiter Heinz Tischer über einen ersten Schritt zum Saisonziel Klassenerhalt, bedauert aber sehr, dass Gerd Klaus trotz eines leichten Aufwärtstrends zum Saisonende hin seinen Rückzug nach der Relegation angekündigt hat.

Mit Männerfußball den Schneid abkaufen

In Neudrossenfeld hat man durchaus Respekt vor dieser spielstarken und immer noch sehr geschlossenen Bayernliga-Mannschaft. Mehr aber auch nicht. „Wir bauen natürlich auf unsere Defensivstärke und wollen ihnen mit Männerfußball den Schneid abkaufen“, legt Daniel Stöcker die Marschroute fest.

Dass die Grün-Weißen die Aufgabe laut Tischer „mit riesiger Euphorie und breiter Brust“ in Angriff nehmen werden, hatte man vermuten können. Schließlich krönte der „ambitionierte Dorfverein“ (Stöcker) seinen starken Endspurt nach einer mit Höhen und Tiefen gespickten Saison nun mit dem „Endspielsieg“ in Schwabach. Auch dort traf man auf eine junge, spielstarke Truppe. Es war der vierte Dreier in den vier Duellen gegen die Topfavoriten Kornburg und Schwabach und ein allerletzter Beweis dafür, dass das am Ende beste Team der Nordost-Meisterrunde überaus verdient in die Relegation geht.

Dort müssen die Neudrossenfelder weiter auf die Langzeitverletzten Toni Dippold und David Langlois verzichten. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Tim Majczyna.

TSV Neudrosenfeld: Grüner (Habelitz) – Gareis, Hahn, Möckel, Seiter, Majczyna (?), Dengler, Pauli, Böhmer, Schelenz, Peeters, Thiele, Hermsdörfer, Zagel, Mayer, Kolb.

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