Bayernland will 40 Millionen investieren

Von Peter Engelbrecht

Eine große Investition plant offenbar die Molkereigenossenschaft Bayernland am Standort Bayreuth. Nach Informationen unserer Zeitung will das Unternehmen für rund 40 Millionen Euro eine neue Halle für die Schnittkäseproduktion bauen. Die Geschäftsleitung mit Sitz in Nürnberg wollte dazu vor einer anstehenden Vorstands- und Aufsichtsratssitzung keine Stellungnahme abgeben.

 
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Bayernland will in die Käserei Bayreuth offenbar kräftig investieren. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Wie mehrere zuverlässige Quellen übereinstimmend berichteten, sollen etwa 40 Millionen Euro in die Zentralisierung der Schnittkäseproduktion in Bayreuth fließen. Das Unternehmen hatte Mitte Oktober angekündigt, die Käserei Kemnath zu schließen und die Schnittkäseherstellung in Bayreuth zu konzentrieren. Den Ausschlag für Bayreuth habe die verkehrstechnisch hervorragende Lage der Käserei auf einem ausreichend großen Grundstück im Industriegebiet an der Bindlacher Straße unmittelbar an der Autobahn gegeben, teilte das Unternehmen damals mit. Die mehr als 80 Mitarbeiter in Kemnath sollen von der Bayreuther Käserei (aktuell 220 Beschäftigte) übernommen werden, hieß es.

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In drei Jahren in Betrieb

Dem Vernehmen nach soll für die Produktionserweiterung eine neue Halle auf dem bestehenden Grundstück errichtet werden. Die Schnittkäsefabrik soll voraussichtlich in rund drei Jahren in Betrieb gehen, sagte ein Kenner des Unternehmens. Solange solle die Käserei Kemnath, die bislang 25 000 Tonnen Schnittkäse pro Jahr herstellt, weitergeführt werden. „Die Investition bedeutet eine Stärkung des Standortes Bayreuth“, fügte der Insider hinzu. Die hohe Summe ergebe sich vor allem durch die teuren Spezialmaschinen aus Edelstahl, die zum Teil einzeln angefertigt werden müssten.

Geschäftsführer will sich nicht äußern

Unsere Zeitung hatte Hauptgeschäftsführer Gerhard Meier von der Zentrale der Bayernland in Nürnberg mit den Recherchen konfrontiert und um eine Stellungnahme gebeten. Meier ließ mitteilten, vor der Vorstands- und Aufsichtsratssitzung der gesamten Bayernland am kommenden Samstag, 4. November, könne er keine Auskünfte geben.

Bauern wollen Käserei Kemnath behalten

Am Donnerstagabend war eine Versammlung der Genossenschaftsmitglieder der Käserei Kemnath im benachbarten Kötzersdorf anberaumt. Beobachter vermuteten, dass es auf der Versammlung „hoch hergehen“ werde, da die Milchlieferanten aus dem Raum Kemnath die Schließung der Käserei nicht hinnehmen wollten. „Die Bauern wollen die Käserei halten“, hieß es. In Kemnath wird mit einem jährlichen Volumen von 205 Millionen Kilogramm Milch Schnittkäse hergestellt. In Bayreuth werden jährlich 380 Millionen Kilogramm Milch zu verschiedenen Käsesorten verarbeitet.

Gewerkschaft: Gespräche über Sozialplan

NGG-Gewerkschaftssekretär Jan Körper aus Bayreuth sagte auf Anfrage, es habe erste Sondierungen mit dem Arbeitgeber wegen eines Sozialplanes für die Beschäftigten der Käserei Kemnath gegeben. Die Bayernland eG wolle allen Betroffenen ein neues Arbeitsplatzangebot machen. Für die Schließung der Käserei gebe es noch keinen konkreten Plan; wie diese ablaufen solle, sei bislang unklar.