Vom Chefposten zurück ins zweite Glied? Diesen Automatismus im Falle der Verpflichtung eines neuen Chefcoaches bejaht Flick am Freitag nicht (mehr). "Fußball ist nicht planbar. Ich möchte alles abwarten, wie die Entwicklung ist. Und dann werde ich mich entscheiden."
Er muss jetzt erst mal beweisen, dass der positive Neustart mit ihm zukunftsfähig ist. "Die zwei Spiele waren etwas Besonderes", sagte er rückblickend auf Piräus und den BVB. Jetzt kommt der Alltag, jetzt geht es um Kontinuität. In Düsseldorf wartet ein Gegner, der in Rouwen Hennings (9 Saisontore) einen Torjäger hat, vor dessen Effektivität Flick seine neuformierte Abwehrkette um David Alaba warnt.
Flick hat keinen Grund, die Siegerelf der ersten zwei Partien zu verändern. Die Unzufriedenheit bei Reservisten wie Philippe Coutinho oder Thiago könnte damit wachsen. "Wir haben den Spielstil ein bisschen verändert", erläuterte Flick die Bankrolle dieser Stars.
Er setzt(e) im Mittelfeld auf Spieler, "die gegen den Ball den Ticken besser sind". Joshua Kimmich, Leon Goretzka - und auch Thomas Müller, auch wenn der seit sieben Monaten in der Liga nicht mehr getroffen hat. Flick schätzt den Teamworker Müller. "Er gibt einer Mannschaft Impulse, hat taktisch ein hohes Verständnis. Was er in den letzten zwei Spielen abgerackert hat, weit über zwölf Kilometer." Müller blüht unter Flick auf: "Ich sehe mich in der Verantwortung, viel zu organisieren, viel Laufarbeit zu leisten, viel Struktur zu geben."
Flick setzt auf seinen eigenen Umgangsstil mit den Stars. Der lautet, "offen und ehrlich" mit den Spielern zu kommunizieren: "Ich möchte keinem etwas vorgaukeln." Keine Frage: Der Chef-Job macht ihm Spaß.