Und das bedeutet, dass damit im Zweifel nicht nur Handys und Drogen den Weg über die Knastmauern schaffen können - sondern auch Waffen. Ralf Simon, Vorsitzender des Landesverbandes der Bayerischen Justizvollzugsbediensteten, will sich das gar nicht ausmalen. "Das Projekt erscheint mir sehr sinnvoll und dringend notwendig", sagt er. "Es trägt zur Sicherheit der Anstalt und vor allem zum Schutz unserer Bediensteten bei." Drohnen seien nicht nur viel präziser als die "Mauerwürfe" - sie könnten auch dazu dienen, Fotos oder Videoaufnahmen von Häftlingen zu machen, vor allem dann, wenn es sich um Prominente handle.
Nicht nur in der Schweiz, auch in Österreich ist die Drohnenabwehr schon in Gefängnissen im Einsatz - allerdings bislang "nur im Rahmen von Übungen und Trainings". Die Erfahrungen damit seien durchaus positiv, sagt eine Sprecherin des österreichischen Justizministeriums. Das Abschuss-System sei dort "eine flankierende Maßnahme". Dazu kommen den Angaben zufolge noch feinmaschige Gitter. Außerdem wird ein System zum Erkennen von Drohnen getestet.
Auch in Bayern soll nach Angaben Eisenreichs ein Drohnen-Detektionssystem in Gefängnissen getestet werden. Die Ausschreibung dazu laufe. Bis es soweit ist, müssen die Wachleute schlicht die Augen offen halten - und mit dem "Dropster" schießen. Unklar ist auch noch, was Menschen droht, die die Flugverbotszone über bayerischen Gefängnissen und einem Umkreis von 100 Metern versehentlich mit einer Drohne verletzten. Ein Bußgeld ist da sicher, möglicherweise kommen dann aber auch noch Kosten für den Abschuss dazu. Eine Gastpatrone mit Netz kostet nach Angaben Gauers rund 150 Euro.