Zumindest darüber reden wollte Roland Lang. Er sei sich ebenfalls im Klaren, dass die Förderung nicht ausreiche und der Stadt Kosten entstehen würden. „Ich finde die Idee gut, aber der Mehraufwand für die Verwaltung ist enorm und die personelle Situation im Rathaus gibt das nicht her“, sagte er. Doch der dritte Bürgermeister Christian Weber (JL) zeigte sich bei dem Thema hartnäckig, da er eine Chance in dem Festival sah, Gäste in die Felsenstadt zu locken. Des Weiteren ginge es darum, den Zeitgeist aufzugreifen und die Energieverschwendung, über die aktuell auch in der Bundespolitik gesprochen wird, aufzuzeigen, sagte Weber. Als heimliche Hauptstadt der Fränkischen Schweiz sei es aus seiner Sicht eine schöne Idee, sich dahingehend positiv zu präsentieren. Natürlich sehe auch er die personellen Schwierigkeiten. Das gesamte Projekt müsse betreut werden. Aus diesem Grund schlug er einen Arbeitskreis vor, der unterstützend der Verwaltung unter die Arme greife. Dass die Rathausverwaltung solche Projekte umsetzen könne, das habe die Stadt bei einigen Großveranstaltungen ge-zeigt, ist sich Frühbeißer sicher. Doch die Zeiten, in denen man sich unterstützt hat und gemeinsam Projekte angegangen ist, hätten sich geändert. So erinnerte er an eine Veranstaltung an der Erlebnismeile, bei der bis zu 300 motivierte Helfer von 2 Uhr bis 6 Uhr morgens mit dem Abbau beschäftigt waren. „Es gab viele, die mitgeholfen haben. Ich denke, die Motivation gibt es für so etwas in der Bevölkerung nicht mehr“, meinte das Stadtoberhaupt.
Jubiläum hat Priorität
Stadtrat Josef Schrüfer (FWG) sah ein ganz anderes Problem. „Wenn man so ein Energiesparfestival hält, dann sollte man als Gemeinde auch in diese Richtung gehen sowie Vorzeigeobjekte haben und da sind wir, glaube ich, noch nicht so gut aufgestellt“, meinte er.
Der Aussage widersprach Bürgermeister Frühbeißer. Es gebe ausreichend Beispiele, bei denen die Stadt eine Vorreiterfunktion habe. „Wir haben im Hallenbad sehr viele Maßnahmen durchgeführt, die LED-Beleuchtung umgesetzt oder die Schule energetisch saniert. Außerdem nutzen wir Wasserkraft zur Stromerzeugung “, zählte Frühbeißer auf.
Er hätte eventuell eine andere Meinung zu dem Festival gehabt, wenn das Jubiläum der Teufelshöhle im kommenden Jahr nicht anstehen würde.
Da sich eine Tendenz im Bauausschuss abzeichnete, ließ Frühbeißer abstimmen. Das Gremium entschied sich einstimmig gegen eine Bewerbung.