Basketball-Bundesliga Paukenschlag in Ludwigsburg: David McCray verlässt die MHP Riesen

Joachim Klumpp

Er war so etwas wie das Urgestein bei den MHP Riesen, als Spieler und dann als Trainer. Jetzt verlässt David McCray die Ludwigsburger – in Richtung Crailsheim.

 
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David McCray verlässt die Riesen nach 14 Jahren. Foto: Pressefoto Baumann/Alexander Keppler

Die Nachricht vom Mittwoch traf die MHP Riesen Ludwigsburg weitaus härter als das Aus im Play-off-Viertelfinale. Der Basketball-Bundesligist muss den Abgang seines Co-Trainers David McCray verkraften, der den Verein nun doch verlassen wird, obwohl das Thema bei der offiziellen Abschiedsfeier am Sonntag in der Rundsporthalle eigentlich vom Tisch schien.

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Erst zwei Tage zuvor hatte der 37-Jährige gegenüber unserer Zeitung eingeräumt, dass es von anderen Vereinen Interesse an ihm als Chefcoach gibt. Das scheint sich dann innerhalb von 48 Stunden nochmals vertieft zu haben – und zwar mit den Hakro Merlins aus Crailsheim, was im Laufe des Donnerstags dann bestätigt wurde. Und wie erklärte McCray in seinem kurzen Abschiedsvideo so vielsagend: „Ludwigsburg bleibt mein Zuhause.“ In Anbetracht der kurzen Wegstrecke dürfte ja auch kein Umzug für den Familienvater nötig sein.

Dabei gehörte McCray fast zu den Riesen in Ludwigsburg wie das Schloss Monrepos, neun Jahre war er für den Verein als Spieler auf dem Parkett, zuletzt dann fünf Jahre als Trainer in verschiedenen Funktionen. Im schnelllebigen Basketballgeschäft ist das schon eine kleine Ewigkeit. Und ein herber Schlag für die Riesen, die damit eine der ganz wenigen Konstanten der vergangenen Jahre verlieren, auch wenn demnächst der langjährige Erfolgstrainer John Patrick zurückkommen soll. Mit dem McCray ja bereits erfolgreich zusammengearbeitet hatte. Aus, vorbei. „Jetzt ist der Zeitpunkt, um eine neue Herausforderung anzunehmen“, sagte McCray zur Begründung.

Nachdem Crailsheim den Zuschlag bekommen hat, spräche das auch dafür, dass sich die Merlins vielleicht doch verstärkt um eine Wildcard bemühen werden, mit der sie für etwa 700 000 Euro den noch vakanten letzten freien Platz in der Bundesliga einnehmen könnten. Denn McCray war bei seinen Überlegungen zuvor durchaus von einem Erstligajob ausgegangen. Unabhängig davon bedankte sich der ehemalige Profi speziell beim Vorsitzenden Alexander Reil, der dem Ludwigsburger Urgestein trotz eines noch laufenden Vertrags die Freigabe erteilt hat: „Das ist nicht selbstverständlich.“ Aber wohl auch als kleines Dankeschön zu sehen für die jahrelange gute Arbeit McCrays. Und wie heißt es so schön: Man sieht sich immer zweimal im Leben – vielleicht irgendwann wieder in Ludwigsburg.