Basketball-Bundesliga Paukenschlag durch die MHP Riesen Ludwigsburg gegen Bayern München

Joachim Klumpp

Das nennt man einen Start nach Maß: Ludwigsburg neu formierte Mannschaft stiehlt dem Meister die Schau – und die Fans sind aus dem Häuschen.

 
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Ezra Manjon (li.) war nur schwer zu stoppen. Foto: Pressefoto Baumann/Alexander Keppler

Vorfreude ist die schönste Freude. Oder doch die Schadenfreude? „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, hallte es am Sonntagabend durch die mit 4000 Zuschauern ausverkaufte Arena in Ludwigsburg, als die MHP Riesen zum Start in die Basketball-Bundesliga Meister München beim 78:70 (42:35) entzaubert hatten. „Das war ein guter Start für unsere junge Mannschaft“, sagte Coach John Patrick fast etwas bescheiden nach dieser doch schon kleinen Sensation gegen den Titel-Favoriten mit Weltmeister-Trainer Gordon Herbert. Der gab zu: „Ludwigsburgs Intensität und Wille viel höher war als bei uns, der Sieg damit sehr verdient.“

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Und er war kein Zufall. Schließlich führten die Münchner nur zum Start, dann legten die Riesen im ersten Viertel (25:16) mit einem 17:0-Lauf den Grundstein zum Erfolg. Den in der spannenden Schlussphase, in der die Bayern noch einmal beim 69:68 führten, schließlich der starke Spielmacher Ezra Manjon (15 Punkte) sicherte, der in den entscheidenden Situationen die Nerven behielt, wie über die gesamte Zeit schon Jacob Patrick (13), der sich keinen einzigen Fehlversuch leistete.

Dabei machten sich die Ludwigsburger das Leben noch selbst schwer, weil sie gleich neun Freiwürfe vergaben (München nur zwei), ein kleiner Schönheitsfehler, der allerdings nicht zur Gewohnheit werden sollte. „Wir haben das nicht so viel trainiert“, sagte Patrick, „und es gibt immer Dinge zu verbessern.“

Zunächst steckt viel Potenzial in der Mannschaft, wenn man bedenkt, dass der in der Vorbereitung so starke Joel Scott nur auf sechs Punkte kam und der spät verpflichtete Kevin Cross bei sieben Minuten Einsatz noch ohne Korb blieb. Das kann sich ändern. Aber erst am 30. September in Braunschweig. „Wir sind es gar nicht gewohnt, so eine lange Pause zu haben“, sagt Patrick. Es gibt schlimmere Probleme.