BANGKOK. Bei Majestätsbeleidigung kennen die thailändischen Gerichte kein Pardon: Ein 61-Jähriger, der königskritische SMS an einen Regierungsbeamten geschickt haben soll, ist am Mittwoch zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Das bestätigte das Strafgericht in Bangkok.
Ampon Tangnoppakul hat immer seine Unschuld beteuert und gesagt, er wisse gar nicht, wie man SMS verschickt. Ermittler hatten die Botschaften aber zu seinem Handy zurückverfolgt.
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Die SMS gingen im Mai vergangenen Jahres beim Sekretär des damaligen Ministerpräsidenten Abhisit Vejjajiva ein. Zu dem Zeitpunkt tobten in Bangkok Proteste gegen die Regierung. Die so genannten Rothemden hatten ein Geschäftsviertel besetzt und verlangten den Rücktritt Abhisits.
"Onkel SMS", wie der Mann in der Lokalpresse heißt, war drei Monate später festgenommen worden. Das Urteil wurde per Video-Schaltung in das Gefängnis übertragen, in dem der Mann einsitzt. Es stand nach den schweren Überschwemmungen teilweise unter Wasser und der Mann konnte nicht zum Gericht gebracht werden.
Seit dem Putsch gegen Regierungschef Thaksin Shinawatra 2006 ist die Zahl der Festnahmen wegen Majestätsbeleidigung deutlich gestiegen. Kritiker warfen Thaksin, der vor allem von der ärmeren Bevölkerung weiter glühend verehrt wird, vor, die Popularität der Monarchie untergraben zu wollen.
dpa/Symbolbild: Gisder
