Bärtige Windsors Als Prinz William zuletzt Bart trug, war er 26

Theresa Schäfer

Bart oder nicht Bart – bei den Windsors ist das eine durchaus kontroverse Frage. Angeblich krittelte Prinz William an Harrys Bart herum, jetzt trägt er selbst wieder einen. Und sogar Charles III. ließ einst wachsen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Bärtige Prinzen sind bei den Windsors keine Selbstverständlichkeit: Prinz Harry, Prinz William und – damals noch – Prinz Charles (von links) Foto: IMAGO/Avalon.Red/IMAGO/Anwar Hussein / Avalon

Im Urlaub ist ein gewisser Schlendrian Programm. Wir schlafen lange aus, schlurfen den ganzen Tag in ausgelatschten Adiletten herum und greifen zu dem alten verschossenen T-Shirt mit verschlissenem Kragen, das für solche Anlässe ganz hinten im Kleiderschrank liegt. Und gar nicht so wenige Männer lassen wachsen: Der Rasierer bleibt daheim und über die Ferienwochen züchten sie sich mal mehr, mal weniger beeindruckende Bärte.

Nach der Werbung weiter lesen

So auch Prinz William, der gerade mit seiner Frau Prinzessin Kate und den drei Kindern eine Sommerauszeit nimmt. Am Sonntagabend meldete sich der britische Thronfolger aus dem Urlaub, um dem britischen Olympia-Team zum guten Abschneiden in Paris zu gratulieren. In einem Kurzclip beglückwünschten William und Kate die Sportlerinnen und Sportler – im Hintergrund waren die Gemäuer von Anmer Hall zu sehen, dem Landsitz der Wales’ in Norfolk.

Die Botschaft des Thronfolgerpaares dürfte aber beinahe untergegangen sein angesichts dessen, was sich in Prinz Williams Gesicht abspielte. Der Erstgeborene von König Charles III. hat sich in der royalen Sommerpause einen Bart wachsen lassen.

Bärtig hatte man den Prinzen zuletzt vor 16 Jahren gesehen: 2008 kam William mit veritablem Vollbart zum Weihnachtsgottesdienst in Sandringham. Den hatte sich der damals 26-Jährige wachsen lassen, als er mit der Royal Navy nach Barbados schipperte. Ein paar Wochen später zeigte sich der Prinz aber schon wieder glatt rasiert, der bärtige Prinz war Geschichte. Ob sich seine Freundin Kate Middleton an der Gesichtsbehaarung gestört hatte?

Plötzlich bärtig war Prinz William an Weihnachten 2008. Foto: Imago/IMAGO/Anwar Hussein / Avalon

Bart oder nicht Bart – bei den Windsors ist das eine durchaus kontroverse Frage. Angeblich mochte Queen Elizabeth II. keine stoppeligen Männerwangen. Dabei war ihre große Liebe Prinz Philip kurzzeitig auch mal bärtiger Seemann, als er noch im Dienst der Royal Navy stand.

Ein bärtiger Prinz Philip in den 1950er Jahren hoch zur See. Foto: imago stock&people/imago stock&people

Auch Prinz Charles’ bärtige Eskapade war Mitte der 1970er Jahren nur von kurzer Dauer: Der damalige Prince of Wales hatte es wuchern lassen, als er sich auf einem Trip nach Kanada und die Arktis befand. Gäbe es keine Beweisfotos, niemand würde es glauben, denn später wurde der heutige König nie mehr mit Bart gesehen.

Prinz Charles mit Bart – ein seltenes Dokument der Zeitgeschichte. Foto: Imago/IMAGO/Anwar Hussein / Avalon

Einzig das schwarze Schaf des Clans, der verlorene Windsor-Sohn Prinz Harry hält jetzt schon seit vielen Jahren am Bart fest – wie es scheint, gegen alle Widerstände. In seiner Biografie „Spare“ (zu Deutsch: „Reserve“) schildert der Zweitgeborene von König Charles III. gleich mehrmals, dass es um seinen Bartwuchs innerfamiliäre Diskussionen gegeben habe.

Seit vielen Jahren trägt Prinz Harry inzwischen Bart. Foto: AP/dpa/Sunday Alamba

Ob er sich zu seiner Hochzeit mit Meghan Markle rasieren müsse, habe Harry seine Großmutter gefragt, schrieb er. Die Queen habe ihm großzügig erlaubt, den Bart dranzulassen, aber ausgerechnet Prinz William habe sich an der Gesichtsbehaarung seines Bruders gestört. „Gehört sich nicht“, habe William gesagt. Doch Harry setzte sich schließlich durch, er heiratete 2018 mit Bart.

Hochzeitskuss mit Bart – Prinz Harry und Meghan Markle bei ihrer Vermählung im Jahr 2018. Foto: dpa/Ben Birchall

Als einer von Harrys Freunden allerdings seinen Großvater Prinz Philip fragte, wie ihm der Bart seines Enkels gefalle, antwortete der Herzog von Edinburgh mit einem seiner legendären trockenen Einzeilern: „Das ist doch kein Bart!“