Automatik liegt im Trend Lohnen sich E-Autos für Fahrschulen?

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Immer mehr Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen. Das Interesse der Bevölkerung steigt. Foto: picture alliance/dpa Foto: Verwendung weltweit

PEGNITZ. Der Klimawandel ist ein ständiges Thema der Politik wie der Bevölkerung. Dieselfahrzeuge erscheinen dabei oft als das große Übel und Elektroautos als Zukunft der Mobilität. Doch auf den Straßen sind sie kaum vertreten. Gerade bei den Fahrschulen, die viel Zeit auf den Straßen verbringen, ist man sich uneins und auch beim TÜV sind nicht alle Fahrzeuge beliebt.

 
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Ein großer Punkt weshalb einige Fahrschulen zögern sind die hohen Anschaffungskosten. „Meines Erachtens ist das einfach nicht rentabel“, erklärt Werner Gross von der gleichnamigen Fahrschule, „die Reichweiten der Elektroautos sind für uns zu kurz. Das kann ein Benziner einfach besser.“ Die durchschnittliche Reichweite eines E-Autos beträgt ungefähr 300 Kilometer. Die Fahrschullehrer müssten den Ladestand ständig im Auge behalten und mindestens ein Mal am Tag pausieren, um das Fahrzeug wieder aufzuladen.

Zudem seien die Fahrzeuge nicht prüfungsrelevant, da man mit diesen lediglich den Führerschein für Automatikgetriebe erhalten kann. „Ich habe die Umstellung auf E-Autos nicht anvisiert“, sagt Gross, „ich sehe in der E-Mobilität nicht die Zukunft.“ Aktuell würde es sich für die Fahrschule Gross nicht rechnen.

Der Trend geht in Richtung Automatik

Ganz anders sieht man das bei der Fahrschule Zeilmann. Dort setzt man schon seit längerem auf die E-Mobilität. Mit der aktuellen politischen Rechtslage, dürfte man keine Fahrzeuge mit Gangschaltung fahren, wenn man den Automatik-Führerschein hat. Da habe zum Beispiel die Schweiz den Deutschen eines voraus – denn dort dürfen seit dem 1. Februar alle Fahrzeuge gefahren werden, egal ob man den Führerschein auf Automatikgetriebe oder eben Gangschaltung gelernt hat. „Die Amerikaner machen das schon ewig und fahren fast nur mit Automatik. Die Technik ist ausgereift – Fahrzeuge mit Automatikgetriebe verbrauchen inzwischen weniger, als die mit Gangschaltung“, erklärt er.

Dieses Umdenken, würde die Umstellung auf E-Fahrzeuge beschleunigen und vereinfachen. Aktuell bleiben diese nur eine Ergänzung im Fuhrpark, denn derzeit sei auch für Zeilmann die Reichweite ein Ausschlusskriterium. Oft sei es so, dass die Hersteller mehr versprechen, als dass die Autos an Fahrleistung einhalten. Trotzdem denkt er über eine Erweiterung seines Fuhrparks nach. „Wir interessieren uns für einen Audi e-tron oder für einen Hyundai Kona. Die sollen um die 450 Kilometer schaffen – das könnte für uns ausreichen“, sagt Zeilmann, „sich dem Trend komplett zu verschließen ist Unsinn.“

Antrieb spielt für den Tüv keine Rolle

Auch beim Tüv stellt man sich auf den neuen Trend ein. „Man kann bereits heute seine Führerscheinprüfung auf Elektrofahrzeugen machen“, erklärt Marc-Philipp Waschke vom Verband der Tüv, „wir haben uns nie gegen die E-Mobilität gestellt.“ Der Antrieb spiele keine Rolle, egal ob Hybrid, Elektro, Benziner oder Diesel. Es gebe lediglich Kriterien, die die Fahrzeuge erfüllen müssen.


Kurze Online-Version. Den kompletten Artikel lesen Sie in der Montagsausgabe des Kuriers. 

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