Um die Autoindustrie umzubauen und Jobs zu sichern, fordert die Linken-Chefin unter anderem eine staatliche Weiterbildungsgarantie für Beschäftigte sowie die Förderung der Produktion von E-Autos und modernen Zügen und Bussen. "Wenn nötig, müssen wir über Enteignungen und staatliche Beteiligungen nachdenken", sagte Wissler.
SPD-Vorsitzende: Keine Finanzhilfen des Bundes
SPD-Chefin Saskia Esken warf der VW-Spitze vor, die Elektromobilität lange Jahre nicht ernst genommen und gleichzeitig stark auf den Markt in China gesetzt zu haben. Doch genau dieser Markt schwenke nun vollständig auf Elektromobilität um und funktioniere für VW nicht mehr. "Das können wir mit politischen Maßnahmen alleine nicht lösen", sagte Esken dem "Handelsblatt". Finanzhilfen des Bundes zur Stabilisierung des VW-Konzerns schloss die SPD-Chefin aus: "Der Bundeshaushalt hat keine großen Finanzierungsspielräume." Esken schlug vor, den akuten Problemen bei VW mit Kurzarbeit zu begegnen. "Auch die in der Vergangenheit schon angewendete Viertage-Woche ist ein Modell".
CDU-Chef Merz bemängelt schlechte Wirtschaftspolitik
Nach Ansicht des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz ist VW dem politischen Willen seiner staatlichen Miteigentümer gefolgt und hat sich einseitig auf die E-Mobilität festgelegt. Dabei sei aber übersehen worden, dass weder die dafür notwendige Infrastruktur vorhanden sei noch ein günstiges Angebot in den unteren Preissegmenten. "Der Wegfall der ohnehin fragwürdigen staatlichen Kaufprämie für E-Autos praktisch über Nacht kurz vor Weihnachten im letzten Jahr hat dem Vertrauen der Verbraucher in den Kauf eines E-Autos dann den Rest gegeben. So kann man Wirtschaftspolitik einfach nicht machen, jedenfalls nicht ohne spürbare Schleifspuren in einer der wichtigsten Industrien unseres Landes."