Ausbildungsmesse Futuregram Marktplatz für Jugendliche und Firmen

, aktualisiert am 23.03.2023 - 15:41 Uhr

Jede Menge los bei Futuregram in der Bindlacher Bärenhalle. An diesem Donnerstag und Freitag findet die Ausbildungsmesse statt und bringt Unternehmen und Jugendliche zusammen.

 
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Plötzlich bildet sich eine Traube junger Leute am Stand der oberfränkischen Polizei. Die Beamten haben auf einem großen Tisch ihre Ausrüstung ausgebreitet, darunter Maschinenpistole, Pistole, Pfefferspray, schusssichere Weste, Helm. „Das interessiert die Schüler natürlich“, sagt Polizei-Oberkommissar Tom Nitsche und ergänzt lachend: „Die Ganoven kennen uns ja ganz genau. Aber der normale Bürger höchstens Teilbereiche.“

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Nitsche und seine Kollegen sind in Bindlach genauso auf der Suche nach Kontakten zu Jugendlichen und damit Nachwuchs wie alle anderen der insgesamt 135 Aussteller. Ein Rekord, weshalb der „Nordbayerische Kurier“ als Veranstalter neben der Bärenhalle erstmals noch zwei weitere Zelthallen aufgebaut hat, um allen Unternehmen einen adäquaten Platz anbieten zu können.

VR-Brillen und Speeddatings

Schon am Donnerstagvormittag schieben sich viele Schüler aller Schularten durch die Gänge, fragen hier mal nach, machen dort ein kleines Spiel mit. Auch die VR-Brillen, mit denen manche Unternehmen ihre Botschaft rüberbringen wollen, sind umlagert. Es gibt Speeddatings, die die Schüler vorab bei Firmen buchen konnten.

Gut 1300 junge Besucher sollen es insgesamt werden. Karl-Michael Hopf hat am Stand seines Unternehmens beobachtet, dass mehr als früher vorinformiert sind, konkrete Fragen stellen. Und sich auch fürs Praktische interessieren. Was sich zum Beispiel am Stand der Innung für Spengler, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik zeigt, deren Obermeister Hopf ist, beobachten lässt. Die Herzen, die die Schülerinnen und Schüler dort selber aus Kupferrohren herstellen können, sind begehrt.

Viel Engagement nötig

Dass sich der Ausbildungsmarkt grundlegend gewandelt hat, betonen alle Aussteller. Man müsse heute einen hohen Aufwand betreiben, um geeignete Jugendliche für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Matthias Köhne etwa, der beim Bayreuther Netzbetreiber Tennet für den Bereich der technischen Ausbildung zuständig ist, sagt: „Ohne dieses Engagement geht es nicht mehr.“

Ludwig Tadlr und Nico Fromius haben sich gerade erklären lassen, wie eine Wärmepumpe funktioniert. Sie sind in der 10. Klasse der Albert-Schweitzer-Schule und suchen noch einen Ausbildungsplatz. Sie finden es gut, „dass man hier so viele unterschiedlich Unternehmen auf einmal kennenlernen kann“. Ein Praktikum haben sie auch schon angeboten bekommen.

Auch die die drei Freundinnen Helin Buzbay, Fatbardha Imeri und Luka Schwarz aus der 9. Klasse der privaten Montessorischule wollen sich ganz allgemein informieren. Gerade waren sie bei Hermos, weil sie sich durchaus auch für Handwerkliches interessieren.

Manche haben konkrete Vorstellungen

Gregor Lippert und Lukas Maibaum aus der 9. Klasse der Realschule I haben dagegen schon ganz konkrete Vorstellungen: „Wir wollen Koch werden.“ Ein Beruf, der bekanntermaßen Nachwuchssorgen hat. Doch Gregor Lippert hat sich früh entschieden. Weil ihm das Kochen schon in der Grundschul-AG gefallen hat. Und weil er das auch zuhause für die Familie gern macht – am liebsten Schnitzel. Beide schauen sich zwar um und haben gerade am Stand der Kulmbacher Gebäudetechnikfirma Spie Wiegel eine VR-Brille ausprobiert. Doch dann wollen sie sich ganz konkret nach Ausbildungsstellen für ihren Traumberuf umsehen.

Launert beeindruckt

Die CSU-Bundestagsabgeordnete Silke Launert, die die Messe zusammen mit dem Bindlacher Bürgermeister Christian Brunner und mit dem Geschäftsführer der Verlagsgruppe HCSB, Andreas Heinkel, zu der auch der „Kurier“ gehört, eröffnet hat, zeigt sich auf ihrem ausgiebigen Rundgang beeindruckt. „Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele tolle Unternehmen wir haben. Und hier sind viele davon an einem Ort versammelt. Da können die Jugendlichen einen umfassenden Überblick bekommen.“

Und Andreas Heinkel sagt: „Als regionales Medienhaus ist ja eine unserer Aufgaben, als Bindeglied zwischen Gesellschaft und Wirtschaft zu fungieren. Wenn es uns mit dieser Messe gelingt, dabei zu helfen, die Jugendlichen ein Stück weit in die Zukunft zu bringen und zugleich die bei uns werbetreibenden Unternehmen bei ihrer Suche nach Nachwuchs zu unterstützen, ist das doch für alle eine Win-win-Situation.“