Trotzdem rief die Brauerei nach eigenen Angaben 30.000 Flaschen zurück. Das bedeutete rund 100.000 Euro Verlust, schätzte der Geschäftsführer. Solange noch nichts feststand, sollte der Fall in Absprache mit den Behörden nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Doch eine große Supermarktkette stellte die Warnung online. Die Brauerei habe nun mit einem Rufschaden zu kämpfen, sagte Mohr. „Die Leute haben Angst, bei uns Bier zu bestellen.“
Währendessen ließ das Landratsamt das Pils untersuchen. Ergebnis: In der Probe war „Reinigungslauge aus einer Flaschenwaschmaschine eines Getränkeabfüllbetriebes“. Ein technischer Defekt der Abfüllanlage könnte der Grund sein, heißt es in der Mitteilung der Behörde. Mohr glaubte schon damals nicht daran. Bei der Anlage sei nur eine Halogenlampe kaputt gewesen, erzählte er rückblickend.
Also gab das Landratsamt noch ein Gutachten in Auftrag. Tatsächlich lasse sich keine Verbindung mit der Lauge nachweisen, die die Brauerei üblicherweise verwende, hieß es schließlich in einer Erklärung der Behörde. Der Geschäftsführer von Franken Bräu vermutet deshalb, dass jemand absichtlich das Bier verunreinigte. „Da will uns jemand gezielt schaden“, sagte Mohr.
Ob es wirklich Manipulation war, wisse er nicht, erklärte Rechtsanwalt Robert Scholz vom Bayerischen Brauerbund, bei dem Franken Bräu Mitglied ist. „Aber ich habe so das Gefühl, dass irgendwas gar nicht stimmt.“ Er riet Mohr, dagegen vorzugehen.
Der Geschäftsführer von Franken Bräu nahm sich nun einen Anwalt. Er wollte Anzeige bei der Polizei erstatten, wie er mitteilte. In den vergangenen Wochen war die Brauerei nach Mohrs Angaben schon mehrfach sabotiert worden. Bislang liefen aber keine Ermittlungen, wie ein Polizeisprecher auf Nachfrage erklärte.