Aufseß: Ab sofort nur gekochtes Wasser

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Foto: Oliver Berg/dpa Foto: red

In Aufseß sind coliforme Bakterien im Trinkwasser gefunden worden. Ab sofort besteht eine Abkochabordnung: Wasser muss abgekocht werden.

 
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Dies bestätigt Ludwig Bäuerlein (CSU), Bürgermeister von Aufseß. Die Bakterien seien im Tiefbrunnen gefunden worden. „Aus Sicherheitsgründen“, so Bäuerlein, sei in Absprache mit Landratsamt und Gesundheitsamt die Anordnung am Montagnachmittag erlassen worden.

Mitarbeiter des Rathauses haben Zettel verteilt in alle Haushalte verteilt. Schneller sei es nicht gegangen, so Bäuerlein. Auch die vier Brauereien in Aufseß seien informiert worden.

Mit UV-Strahlung sterilisiert

Allerdings ist das Bier nicht in Gefahr. „Beim Bierbrauen wird das Wasser eh abgekocht“, sagt Helmar Reichold vom der gleichnamigen Brauerei in Hochstahl, einem Ortsteil von Aufseß. Aber auch die Flaschen werden damit gespült.

Dieses Wasser läuft komplett durch eine Anlage, in der es mithilfe von UV-Strahlung sterilisiert und „praktisch keimfrei“ gemacht wird. Somit gebe es keine Probleme mit dem Wasser, das im Moment kein Trinkwasser ist, sagt Frank Rothenbach von der Aufsesser Brauerei. Diese Anlage gebe es schon seit Jahren, aus Sicherheitsgründen.

Trinkwasseruntersuchungen und Proben sind routinemäßig, auch in Aufseß. „Aber wir sind immer vorsichtig, wenn viel Regen fällt“, sagt Bäuerlein. Dann werden öfter Proben gezogen. Jetzt hat das Institut Fresenius die koliformen Bakterien im Wasser entdeckt.

Einziger Trost, der Bäuerlein bleibt: „Wir sind nicht die einzigen.“

"Die Fregger"

Ab Dienstag wird dem Aufseßer Wasser Chlor zugegeben, damit sich die Bakterien nicht im Rohrnetz verbreitet. Woher die Bakterien, „die Fregger“, kommen, sei noch nicht erforscht, sagt Bäuerlein.

Am Dienstag wird ein externer Experte kommen, um weitere Untersuchungen anzustellen. Die nächsten Wasserproben werden am Mittwoch gezogen.  Wie lange das Wasser gechlort und abgekocht werden muss, steht noch nicht fest.

Am Dienstag will die Gemeinde beraten was zu tun ist, wenn der Zustand länger dauert. Im Moment hofft Bäuerlein, dass es eine „kurzzeitige und einmalige“ Lage ist. „Wir bleiben sorgfältig dran.“

In diesem Jahr waren auch die Brunnen von Bindlach und Emtmannsberg schon von den coliformen Bakterien betroffen.

 

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