Ebenso pflegt der "Verein" einen engen Kontakt mit einer Gruppe "Wir helfen beim Grenzbau" Sachsen. Beide Gruppen sympathisieren stark mit der Pegida-Bewegung, der Gruppierung Freie Patrioten Sachsen und der AfD Sachsen. Auf seinem eigenen Facebook-Profil bezeichnet sich der in Kassel lebende Michael V. als Mitglied des Orga-Teams bei Pegida Deutschland. Am Mittwochmittag teilte V. dort auch mit, dass er mit drei anderen Personen im Landratsamt Wunsiedel war, das "Kooperationsgespräch" vorbei sei und die Demo stehe. Das Landratsamt bestätigte die Anmeldung einer Versammlung unter freiem Himmel durch V. mit 500 Teilnehmern. Diese werde jetzt geprüft. Laut Versammlungsrecht sind Versammlungen unter freiem Himmel nur anmelde-, aber nicht genehmigungspflichtig.
Zivilgesellschaft plant Gegen-Demo
Laut Innenministerium plane das Bayerische Bündnis für Toleranz, Demokratie und Menschenwürde schützen eine Gegen-Kundgebung. Beim Landratsamt in Wunsiedel ist aber noch keine entsprechende Veranstaltung angemeldet. Politiker stören sich vor allem an der Instrumentalisierung des Datums. "Die geplante Demonstration von tschechischen und deutschen Ultranationalisten - 25 Jahre nach der Grenzöffnung - ist ein Angriff auf unsere gute Nachbarschaft mit Tschechien", sagte der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Fichtelgebirge, Jörg Nürnberger.
„Wer hier mitmarschieren will, muss wissen, dass er gemeinsame Sache mit Rassisten, Neonazis und Rechtsterroristen macht“, warnt die innenpolitische Sprecherin der Landtagsgrünen, Katharina Schulze. Auch die oberfränkische Landtagsabgeordnete Ulrike Gote unterstützt die Bemühungen aus der Zivilgesellschaft, ein breites Bündnis gegen die Versammlung auf die Beine zu stellen. „Der menschenverachtenden Hetze gegen Geflüchtete und Andersdenkende müssen wir geschlossen entgegentreten."
Sechs Tage später Aufmarsch in Wunsiedel
Ruhiger wird es nach dem 8. November im Landkreis Wunsiedel nicht: Am 14. November will zum Gedenken an den Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß die rechte Partei Der dritte Weg erneut in Wunsiedel aufmarschieren. Die Partei ging aus dem verbotenen "Freien Netz Süd" hervor. Ihr so genanntes "Heldengedenken" veranstalten sie jedes Jahr am Volkstrauertag. Im vergangenen Jahr gingen die Neonazis dabei einer Guerilla-Aktion auf den Leim. Für jeden marschierten Meter spendeten Nazi-Gegner zehn Euro an eine Aussteigerorganisation. Ein Video der Aktion wurde sowohl in Deutschland als auch im englischsprachigen Ausland ein viraler Internet-Hit.