Im Zuge der Ermittlungen erhärteten sich die Verdachtsmomente hinsichtlich eines versuchten Tötungsdelikts an dem Polizeibeamten gegen den 24-jährigen aus Potsdam. Gegen ihn wurde am Dienstagnachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hof Haftbefehl erlassen. Er sitzt jetzt in einer Justizvollzugsanstalt ein.
Sein Begleiter, bei dem es sich nicht wie zuerst angenommen um einen 24-jährigen Berliner, sondern um einen 22 Jahre alten Mann aus Brandenburg handelt, wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Warum die beiden Männer überhaupt vor der Polizei flüchteten, liegt derzeit nach wie vor im Dunkeln. Die Kriminalpolizei Hof ermittelt zur Stunde nach den Hintergründen.
Der oberfränkische Polizeipräsident Alfons Schieder zeigt sich über die Festnahme erleichtert. „Unsere Gedanken sind jetzt bei dem verletzten Kollegen.“
Bei der Polizeigewerkschaft ist der Vorfall ein weiterer in einer besorgniserregenden Kette. „Die Hemmschwelle sinkt immer mehr“, sagt Carsten Schübel, Hofer Kreisvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft. Erst im September wurde in Naila ein Kollege geschlagen, nun liegt ein weiterer Kollege schwer verletzt in der Klinik. Schübel: „Das ist ein Phänomen, das in den letzten Jahren immer mehr zugenommen hat.“ Polizisten, aber auch Feuerwehrleute oder Sanitäter anzugehen, das konzentriere sich längst nicht mehr auf Großstädte, auch in Orten wie Münchberg im vermeintlichen „sicheren Bayern“ würde man das merken. Warum das so ist? „In den neuen Medien wird schon oft das Feindbild Polizei aufgebaut“, vermutet Schübel.