Vor allem für die Autozuliefersparte, die direkt vom Produktionsvolumen der Autohersteller abhängt, werden die Aussichten immer düsterer. Unerwartete Veränderungen des Abrufverhaltens von Kunden führten zu Volumenrückgängen bei bestimmten Produkten der Sparte, hieß es. Im zweiten Halbjahr könnte es zudem zu Rückstellungen für Gewährleistungsfälle kommen, warnte Conti. Die Ursachen für diese möglichen Gewährleistungskosten und damit deren konkrete Höhe sei zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht aufgeklärt.
Conti reiht sich mit den trüben Aussichten ein in eine ganze Welle von Gewinnwarnungen und Prognosesenkungen aus der Autoindustrie, aber auch aus anderen Branchen. Seit der chinesische Markt für Autobauer und Zulieferer nicht mehr rund läuft und auch der europäische Markt gegen Produktionsrückgänge kämpft, hat die einst so erfolgsverwöhnte Branche arg zu knabbern. Conti musste bereits im vergangenen Jahr zweimal den eigenen Geschäftsausblick kappen. Zuletzt fielen auch Premiumautobauer wie Daimler und BMW mit schlechten Nachrichten auf.
Analysten hatten mit weiteren schwachen Zahlen aus der Autobranche und auch mit weiteren Gewinnwarnungen gerechnet. Der Zollstreit zwischen den USA und China schwelt weiter, die Weltkonjunktur kühlt in vielen Regionen merklich ab. Hinzu kommen Kosten für Rückrufe von Dieselautos, zudem muss sich die Branche für die schärferen Emissionsregeln beim klimaschädlichen Abgasbestandteil Kohlendioxid (CO2) in der EU 2020 und 2021 wappnen.