Betriebe sollen Angebote für Ganztagsbetreuung machen

Der Wunsch von Eltern, arbeiten zu gehen, darf nicht an der Kinderbetreuung scheitern. „Es ist für die Betriebe im Kreis Wunsiedel wichtig, dass Kinder und Jobs gut unter einen Hut gebracht werden können“, sagt Inga Schneider von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Oberfranken. „Von der Kita bis zur Grundschule und darüber hinaus – für Eltern, die arbeiten wollen, ist es wichtig, dass ihre Kinder gut versorgt sind.“ Die Gewerkschaftssekretärin spricht sich dafür aus, die Ganztagsbetreuung stärker auf die Bedürfnisse von berufstätigen Eltern und Alleinerziehenden abzustimmen: „Wer einen Job annehmen will und das nur kann, wenn ihm ein Ganztagsplatz in der Kita oder Schule angeboten wird, der sollte den Betreuungsplatz vorrangig bekommen.“ Die Interessen Berufstätiger stärker zu berücksichtigen, fange schon bei den Öffnungszeiten von Kitas an. „Ein Abhetzen zwischen Kita und Arbeitsplatz sollte es bei regulären Arbeitszeiten gar nicht erst geben.“

Das Potenzial von Eltern nutzen

Aber auch die Unternehmen sollten alles daransetzen, Eltern den Schritt ins Arbeitsleben zu erleichtern. Bei der Produktion von Lebensmitteln etwa werde oft im Schichtbetrieb gearbeitet. In der Nahrungsmittelherstellung sind nach Angaben der Arbeitsagentur im Landkreis rund 980 Menschen beschäftigt. „Die Betriebe der Lebensmittelherstellung, die eine ‚Familien-Offensive’ fahren, haben deutlich bessere Chancen, das Potenzial, das Eltern als Beschäftigte bieten, für sich zu nutzen.“ Die NGG spricht sich dafür aus, dass Betriebe sich im Kreis zusammenschlössen und eigene Angebote für eine Ganztagsbetreuung organisierten.