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Atmung setzte aus Bayreuther Polizisten werden Lebensretter

, aktualisiert am 22.01.2023 - 11:57 Uhr

Einen dramatischen Einsatz haben Polizisten am Freitagabend in Bayreuth erlebt. Auf einer Streifenfahrt werden die Beamten an einer Ampel um Hilfe gebeten und reanimieren eine Frau.

 
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Bayreuth - „Das Einzige, das man falsch machen kann, ist: nichts zu tun“, sagt Johannes Schnapp, Polizeikommissar bei der Polizeiinspektion (PI) Bayreuth-Land am Samstagabend im Gespräch mit dem Kurier. Schnapp und sein Streifen-Kollege wurden am Freitagabend zusammen mit zwei weiteren Kollegen zu Lebensrettern. Die beiden Polizisten waren, wie Schnapp erzählt, gegen 18 Uhr nach der Streifenfahrt auf dem Weg zurück zur Dienststelle. Schichtende. „An einer Ampel im Stadtgebiet wurden wir von einer Frau angesprochen, die sagte, eine Mitfahrerin in ihrem Auto habe das Bewusstsein verloren“, sagt Schnapp.

Die Polizisten alarmieren den Rettungsdienst, eilen zu dem Auto, das mit vier Personen besetzt waren und stellen fest: Die Frau atmet nicht mehr. Sie holen die Frau aus dem Auto und „haben mit lebensrettenden Sofortmaßnahmen begonnen. Kurz darauf kamen zwei Kollegen – einer von der PI Stadt, einer von der Verkehrspolizei – dazu, die ebenfalls auf dem Heimweg waren, und haben uns Gott sei Dank unterstützt. Es war reiner Zufall, dass sie in der Nähe waren.“ Bis zum Eintreffen des Rettungswagens – „der recht zügig da war“ – setzen die Polizisten die Herzdruckmassage bei der Patientin fort. „Die Rettungssanitäter haben die Patientin übernommen und nach erfolgreicher Reanimation ins Klinikum gebracht“, sagt Schnapp. „Wir hoffen sehr, dass die Frau das alles unbeschadet überstehen wird.“

Wie der stellvertretende Dienstgruppenleiter, der seit zehn Jahren im Polizeidienst und seit zwei Jahren bei der PI Land ist,  auf Nachfrage weiter sagt, sei es für ihn das erste Mal gewesen, dass er bei einem solchen Notfall eingreifen musste. Offensichtlich hatte sich der Zusammenbruch der Frau auch für ihre Mitfahrer nicht angekündigt, sei völlig unerwartet gekommen. Die Gruppe aus der Stadt und dem Landkreis sei wohl zu einem Ausflug unterwegs gewesen, sagt Schnapp, ohne ins Detail zu gehen, um die Patientin zu schützen.

In solchen Situationen zahle sich aus, dass bei der Polizei „regelmäßig und mit unterschiedlichen Schwerpunkten“ lebensrettende Sofortmaßnahmen in Theorie und Praxis geübt werden. Der Fall zeige, „wie schnell so etwas gehen kann“, dass man das Wissen um Herz-Lungen-Wiederbelebung einsetzen könne – und müsse. Was sich jeder vor Augen führen und handeln solle. Nicht nur von der Polizei erwarte man, dass „man nicht wegschaut“, sondern entschieden helfe. Und damit im besten Fall Leben rettet.

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