AOK Bayreuth Drastischer Anstieg bei Krankmeldungen

In Oberfranken lag der Krankenstand im vergangenen Jahr überall über dem bayerischen Schnitt. Foto: red/AOK

Im dritten Pandemiejahr 2022 ist die Zahl der Krankmeldungen bayernweit extrem angestiegen. Dabei gingen die Zahlen in Stadt und Landkreis Bayreuth nach einer Auswertung der Krankenkasse AOK um mehr als die Hälfte nach oben. Dafür ist vor allem eine Form der Erkrankung verantwortlich.

 
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„Im Vergleich zum Vorjahr kletterte der Krankenstand in der Stadt Bayreuth um 1,6 Prozentpunkte auf 7,0 Prozent und im Landkreis Bayreuth um 1,5 Prozentpunkte auf 7,1 Prozent“, erläutert Ilona Birner, Gesundheitsexpertin bei der AOK in Bayreuth. Damit liegen die AOK-versicherten Berufstätigen in Stadt und Landkreis Bayreuth über dem bayerischen Durchschnitt von 6,1 Prozent. Für den Regierungsbezirk Oberfranken betrug der Krankenstand 7,3 Prozent. Am höchsten war der Wert mit 8,3 Prozent in Kronach.

Versicherte öfter und länger krank

Dabei waren die AOK-Versicherten sowohl öfter als auch länger krank als zuvor. „Die Gesamtzahl der Krankmeldungen stieg im Vergleich zum Vorjahr in der Stadt Bayreuth um 59,4 Prozent und im Landkreis um 56,9 Prozent“, wird Ilona Birner in einer Mitteilung zitiert. Dabei stieg die durchschnittliche Dauer der Erkrankungen je Mitglied in der Stadt Bayreuth um 29 Prozent auf 25,4 Tage und im Landkreis um 27,7 Prozent auf 26 Tage. Zum Vergleich: Insgesamt waren im Freistaat die AOK-versicherten Beschäftigten durchschnittlich 22,2 Kalendertage krank.

Hauptkrankheitsursache Atemwegserkrankungen

Treiber dieser Entwicklung waren hauptsächlich Atemwegserkrankungen. Für ganz Bayern weist die Krankenkasse 86,4 Krankmeldungen je 100 Versichertenjahre aus – das heißt, dass 2022 pro 100 über das ganze Jahr bei der AOK Versicherten 86,4 sich wegen einer Atemwegserkrankung krank meldeten. Auch hier lagen die Werte in der Region höher: in der Stadt Bayreuth bei 88,8 (Vorjahr 31), im Landkreis bei 88,4 (29,4).

Corona spielte dabei eine wichtige, aber nicht die Hauptrolle. In der Stadt Bayreuth gab es pro 100 AOK-Versicherte 24,4 Krankschreibungen wegen der gesicherten Diagnose Covid-19 sowie 26 im Landkreis.

Plus auch bei Muskelskelett-Erkrankungen

Angestiegen sind 2022 aber auch die Muskelskelett-Erkrankungen. Sie belegten bayernweit mit 35,5 Krankmeldungen je 100 Versicherte den zweiten Platz (2021: 31,6). In der Stadt Bayreuth betrug dieser Wert 35,7, im Landkreis 34,2 (Vorjahr jeweils 32,8).

Betrachtet man die Dauer der jeweiligen Erkrankung, so verursachen Muskel- und Skeletterkrankungen weiterhin die meisten Ausfalltage. Statistisch gesehen war wegen Muskel- und Skeletterkrankungen 2022 jeder AOK-versicherte Berufstätige aus der Stadt 6,5 und aus dem Landkreis 6,4 Tage krankgeschrieben. Bei Atemwegserkrankungen waren es 6,2 und 6,4 Tage. Aufgrund psychischer Erkrankungen ergaben sich 3,7 Krankheitstage in der Stadt und 3,5 im Landkreis Bayreuth. Wegen nachgewiesener Corona-Erkrankung waren es 2,0 beziehungsweise 2,1 Arbeitsunfähigkeitstage. sts/red

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