Anzeige erstattet Wagner-Grab mit Farbe beschmiert

Haben die Zeichen, die Unbekannte in der Nacht auf Samstag auf die Grabplatte geschmiert haben, eine Bedeutung? Foto: red/red

Unbekannte haben in der Nacht zum Samstag das Grab von Richard Wagner mit nicht entzifferbarem Gekritzel verunstaltet.

 
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Wenn der oder die Unbekannten für Überraschung sorgen wollten, dann ist dies geglückt. Die Aufregung blieb hingegen aus. Aus zwei Gründen: Das Gekritzel, das er oder sie in der Nacht auf Samstag auf der Grabplatte von Richard Wagners Grab hinter dem Haus Wahnfried aufgemalt oder -gesprüht haben, war nach wenigen Stunden schon wieder von Mitarbeitern des Richard-Wagner-Museums entfernt worden. Und der tiefere Sinn, wenn es ihn denn gibt, bleibt ungeklärt.

Museumsdirektor Sven Friedrich ist nicht erfreut über diese „Kunst“: „Vandalismus dieser Art ist bislang noch nie vorgekommen, zumindest nicht in meiner Amtszeit seit 1993. Ich halte das für die fatalen Folgen einer hinsichtlich Inhalt und Niveau zunehmend entgleitenden, ideologiegeleiteten Diskussion über historische Persönlichkeiten auch außerhalb der Zeit des Nationalsozialismus wie auch Sprache ganz allgemein. Durch das, was neuerdings als „Cancel Culture“ bezeichnet wird, könnten sich schlichtere Gemüter zu Aktionen dieser Art ermuntert oder – schlimmer noch – sogar befugt fühlen.“

Die Polizei ermittele nun nach eingegangener Anzeige wegen Sachbeschädigung, sagte Franziska Schramm, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Oberfranken, auf Kurier-Nachfrage. Auf die Botschaft, wenn es denn eine gibt, sagt Schramm, dass auch die Kripo-Kollegen das Gekritzel nicht hätten entziffern können.

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