Pompeo in den Emiraten Drohgebärden am Golf: Irans Außenminister warnt vor Krieg

Die USA wollen den Iran für die Angriffe auf Saudi-Arabien bestrafen. Wie genau ist allerdings noch unklar. Außenminister Pompeo will ein Staatenbündnis gegen Teheran schmieden. Der Iran warnt unterdessen in drastischen Worten vor einer militärischen Eskalation.

 
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Teheran/Abu Dhabi/Washington - Nach der Bombardierung von Ölanlagen in Saudi-Arabien greifen sowohl der Iran als auch die USA zu harscher Rhetorik, die eine militärische Eskalation befürchten lässt.

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Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif drohte am Donnerstag für den Fall eines Militärschlag;es der USA und Saudi-Arabiens mit einem "umfassenden Krieg". US-Außenminister Mike Pompeo traf wegen der Krise zu Gesprächen in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ein. Am Mittwochabend hatte er den Angriff vom Wochenende bei einem Besuch in Saudi-Arabien als "kriegerischen Akt" bezeichnet, für den Iran "zur Rechenschaft gezogen" werden müsse.

Pompeo wollte sich bei den Gesprächen in Abu Dhabi mit Kronprinz Mohammed bin Said darum bemühen, Bündnispartner zu gewinnen, um dem Iran entschlossen gegenüberzutreten. Darum wollte er sich auch nächste Woche am Rande der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) in New York bemühen. "Wir arbeiten daran, eine Koalition zu bilden, um einen Plan der Abschreckung zu entwickeln", sagte er.

US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch neue Iran-Sanktionen angekündigt. Unklar blieb aber noch, ob die US-Regierung auch Vergeltungsschläge erwog - wie Trump es noch am Wochenende angekündigt hatte.

Die jemenitischen Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden, haben den Angriff mit Drohnen und Raketen für sich reklamiert. Pompeo zufolge war jedoch der Iran direkt verantwortlich. Auch ein saudischer Militärsprecher machte den Iran für die Angriffe mitverantwortlich.

Teheran bestreitet jede Beteiligung. "Ich weiß, dass wir das nicht waren", sagte Außenminister Sarif. "Wir wollen keinen militärischen Konflikt", sagte Sarif im Gespräch mit dem Nachrichtensender CNN. Der Iran werde jedoch "nicht mit der Wimper zucken", wenn es darum gehe, das Land zu verteidigen. Ein Militärschlag könnte viele Opfer zur Folge haben, warnte er.

Außerdem sei der Iran auch weiterhin bereit, sowohl mit Saudi-Arabien als auch mit den Emiraten zu sprechen, sagte Sarif. Mit den USA werde der Iran nur dann verhandeln, wenn alle Sanktionen gegen sein Land aufgehoben worden seien. Sarif kritisierte zudem, Pompeo verhindere, dass die iranische Delegation Visa zur Einreise zur UN-Vollversammlung bekomme.

Trump hatte sich am Mittwoch für die Anreise einer iranischen Delegation ausgesprochen. Wegen der jüngsten Eskalation schien es jedoch sehr unwahrscheinlich, dass Trump in New York mit Irans Präsident Hassan Ruhani zusammentrifft.

Pompeo hatte sich am Mittwoch mit dem saudischen Kronprinzen und Verteidigungsminister Mohammed bin Salman beraten. Sie hätten darin übereingestimmt, "dass das iranische Regime für sein anhaltend aggressives, rücksichtsloses und bedrohliches Verhalten verantwortlich gemacht werden muss", erklärte das Ministerium.

Seit der einseitigen Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran durch Trump vor gut einem Jahr haben die Spannungen zwischen Washington und Teheran immer weiter zugenommen. Die USA wollen den Iran mit harten Sanktionen und einer Politik des "maximalen Drucks" dazu bewegen, einem neuen Abkommen mit härteren Auflagen zuzustimmen und die Unterstützung von Terrorgruppen in der Region einzustellen.

Die US-Sanktionen haben die wichtige Öl- und Gasförderung des Irans hart getroffen und eine Wirtschaftskrise ausgelöst. Der Iran, der mit dem Rücken zur Wand steht, will sein Atomprogramm nun allerdings wieder hochfahren. Zuletzt kam es auch vermehrt zu Zwischenfällen in der für den Öltransport wichtigen Straße von Hormus. Die USA haben ihre Militärpräsenz in der Region verstärkt.