Angebot für den Abend: Kulmbus ergänzt Stadtbusse

Werner Reißaus
Die Stadt Kulmbach hat für den „Kulmbus“ den Betrag von 50 000 Euro im Haushalt eingestellt, um ihn auf ein Jahr zu testen. Sollte sich der „Kulmbus“ etablieren und gut genutzt werden, wird er natürlich auch weiterhin fahren, wie OB Ingo Lehmann bei dem Pressegespräch bekannt gab. Von links OB Ingo Lehmann, Regierungsdirektorin Kathrin Limmer, Stadträtin Dagmar Keis-Lechner, Stephanie und Alexander Schütz, Stadtrat Matthias Meußgeyer und Petra Arnold. Im Hintergrund der „Kulmbus“. Foto: /Werner Reißaus

Der „kleine Bruder“ ist künftig unter der Woche abends zwei Stunden lang unterwegs. Mit Freitickets will die Stadt Kulmbach ihn bekannt machen.

 
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Kulmbach - „Kulmbus – flink, wendig und abrufbar“, so lautet das neue Angebot, das die Stadt erstmals am Montag, 21. Juni anbietet. Ab dann fährt der Kulmbus von Montag bis Freitag zusätzlich von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr im Stadtgebiet. Er ist nur auf Bestellung unterwegs. Wie Oberbürgermeister Ingo Lehmann (SPD) im Rahmen eines Pressetermines zu verstehen gab, verbindet der „Kulmbus“ die Stadtteile miteinander: „Er kommt für alle, ob bei Schichtende oder nach Ladenschluss, zum Sport-Training oder zum Abendkurs, wenn der Zug ankommt oder die Party abgeht.“ Er ist kombinierbar mit dem Stadtbus-Ticket und ein Umsteigen ist nicht nötig, wie die Geschäftsführerin der Stadtbus Kulmbach GmbH, Stephanie Schütz, erklärte.

Zum Personennahverkehr sagte OB Lehmann: „Der Individualverkehr wird in unserer Region weiterhin von großer Bedeutung sein. Als Kommune ist aber unsere Aufgabe, hier an den Stellschrauben zu drehen und den ÖPNV attraktiver zu gestalten.“

Institute hätten erforscht, unter welchen Bedingungen Verkehrsteilnehmer und Pendler auf den ÖPNV umsteigen würden. „Herausgefunden wurde, dass Autofahrer auch dann nicht nennenswert wechseln, wenn der ÖPNV kostenlos angeboten wird, was ja auch schon in einigen Städten angeboten wurde. Erst wenn Pünktlichkeit und Taktung verbessert wird und der ÖPNV in den individuellen Tagesablauf integrierbar ist, sind die Menschen zum Umzusteigen bereit“, erklärte der OB. Laut Lehmann hätten ihn im Wahlkampf zahlreiche Bürger gebeten, die Abendanbindung zu erweitern: „Dies ist nicht ganz einfach, da es hier um viel Geld geht und der ÖPNV abends noch weniger genutzt wird als am Tag.“ Insbesondere Angestellte im Schichtdienst, ehrenamtlich Aktive oder auch Arbeitnehmer, die tagsüber ihre Erledigungen nicht schaffen, sollen nun aber abends noch von diesem Angebot profitieren. Auch die Nachhause-Fahrt vom Biergarten oder für Jugendliche ohne ohne Führerschein könne bequem über den „Kulmbus“ erfolgen.“

Nach Buchung kommt der Bus nach groben Richtzeiten zu der gewählten Haltestelle und bringt die Personen von A nach B. Gehen keine Buchungen ein, wird auch kein Bus fahren.

Um das Angebot schnell bekannt zu machen, wird die Stadt an verschiedene Mitarbeiter von Pflege- und Seniorenheimen und vom Klinikum Freitickets verteilen, um ihnen den „Kulmbus“ näherzubringen. Zudem ist die Aktion ein Dankeschön für deren Einsatz während der Corona-Pandemie.

So wird es gemacht: Die Haltestelle ist zu den angegebenen Richtzeiten werktags von Montag bis Freitag auszuwählen. Bestellen Sie dann bis 17.30 Uhr telefonisch (09221/6917620) oder bis 45 Minuten vor Tourbeginn online unter www.kulmbus.de. Zum Beispiel bis 18.45 Uhr für die erste Tour um 19.30 Uhr).

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