Auch der Ausblick auf 2023 macht laut GTAI wenig Hoffnung, zumal Großbritannien nach Einschätzung der Zentralbank in eine lange Rezession steuert und Unternehmen noch zögerlicher investieren dürften. Das trifft die Lieferung von Fahrzeugen, Industriemaschinen und chemischen Erzeugnissen, wo Deutschland zu den wichtigsten Lieferanten zählt. "Angesichts der bevorstehenden Rezession, steigender Finanzierungskosten und einer Anhebung der britischen Körperschaftssteuer von 19 auf 25 Prozent im April 2023 ist keine Trendwende in Sicht", stellt der Bericht fest.
Hoffnung liegt auf Handel mit E-Autos
Für deutsche Unternehmen interessant seien vor allem einige kleinere Branchen, die sich trotz der Wirtschaftsprobleme deutlich stärker entwickelt haben. Dazu zählten das Gesundheitswesen, die Offshore-Windenergie und der Infrastrukturbau. Gemischte Signale stellt die GTAI bei der wichtigen Automobilindustrie fest, dem wichtigsten Pfeiler des deutsch-britischen Handels. Sollte der britische Pkw-Markt tatsächlich 2023 deutlich zulegen, könnte dies eine Trendwende bedeuten, hieß es. Wichtiger Treiber sind E-Autos, von 2030 an soll der Neuwagen-Verkauf klassischer Verbrenner verboten werden. Hier sei die Frage, ob Großbritannien rechtzeitig ausreichend sogenannte Gigafactorys für die Batterieherstellung bauen könne.