Einen Satz aus einem Lehrbuch lässt Heinz W. auf seiner Zunge zergehen: „Da die Diagnostik im Niemandsland zwischen mehreren Fachgebieten, auch der Gynäkologie" – das Wort Gynäkologie betont er ganz besonders – viel zu selten gestellt werde, überblicke die Wissenschaft nur sehr wenige Fälle. Daraus ergebe sich ganz klar: Seine Handlungen seien nicht sexuell motiviert gewesen. Forschung statt Befriedigung. Auch die Fotos, die er von den betäubten Frauen angefertigt habe, hätten keinen sexuellen Hintergrund. Er habe sie nicht verbreitet oder sie jemand anderem gezeigt. Dass er alles zu seiner Befriedigung gemacht habe, lasse er sich nicht unterstellen. Die „erfolglose Suche der Ermittler an allen möglichen Orten wird das unterstreichen“. So spricht jemand, der von seiner Unschuld überzeugt ist.