Fäuste sind geflogen, Tritte wurden ausgeteilt, Messer sollen im Spiel gewesen und sogar Zaunlatten und Baseballschläger sollen zum Einsatz gekommen sein. Was zwei Gruppen von jungen Leuten – die einen zumeist Syrer, die anderen überwiegend mit türkischen Wurzeln – da über einen gewissen Zeitraum im Frühjahr dieses Jahres in der Kulmbacher Innenstadt getrieben haben, hat Aufsehen erregt und die Polizei in Atem gehalten. Ein Einsatz jagte den anderen. Unübersehbar. Anfang März, als es im Einkaufszentrum Fritz zu einer der ersten Eskalationen gekommen war, musste die Kulmbacher Polizei sogar Verstärkung aus Bayreuth holen. Ein Großaufgebot an Polizei war angerückt, um die rivalisierenden Gruppen zu trennen und weitere Auseinandersetzungen zu verhindern. Am 23. März schließlich kam es zu einem Polizeieinsatz, der aufgrund seiner Mannschaftsstärke seinesgleichen in Kulmbach suchen dürfte. 15 Streifen aus ganz Oberfranken waren zusammengezogen worden. Die Kids, zwischen 14 und 17 Jahre alt, wollten am Bahnhofsplatz aufmarschieren und „ausdiskutieren“, wer recht und das Sagen hat. Die Polizei hat das verhindert. Zunächst. Am späteren Nachmittag trafen zumindest einige aus der Gruppe doch noch im „Fritz“ aufeinander. Und obwohl, wie sie sagten, eigens Erwachsene Verwandte mitgekommen waren, um wieder Frieden herzustellen, hat es gekracht. Ausgerechnet auch die beiden Erwachsenen, ein Vater und ein Onkel eines der jungen Männer, haben auch zugeschlagen. Zusammen mit drei Jugendlichen standen sie nun in Kulmbach vor der Jugendrichterin Sandra Staade.