Professur soll 2016 besetzt werden
In welche Richtung es in den nächsten Jahren genau gehen wird, lässt sich erst sagen, wenn die Stelle der Institutsleitung besetzt ist. Wann das 2016 der Fall sein wird, ist noch nicht ganz klar. Für die W3-Professur für fränkische Landesgeschichte läuft nach Angaben der Universität Bayreuth derzeit das Berufungsverfahren. Vermutlich wird der Lehrstuhlinhaber die Stelle nicht, wie ursprünglich vorgesehen, im April antreten, sondern erst im Oktober nächsten Jahres.
Nordflügel im Jahr 2019 bezugsfertig
Wenn der Nordflügel des Schlosses renoviert ist, soll das Institut dort einziehen. In der Übergangszeit werden die Büroräume im Carl-Maximilian-Bau untergebracht sein. Nach der aktuellen Planung soll der Umbau im Jahr 2019 fertig sein. Wie Klaus Bodenschlägel vom Landratsamt in Kulmbach sagt, werden dafür vom Bund 4,1 Millionen Euro Zuschüsse erwartet. „Die Uni kann den Pulverturm und zwei Drittel des Nordflügels nutzen.“ Bodenschlägel ist im Kreis der Ansprechpartner für das Schloss, das der Gräflich Giech’schen Spitalstiftung gehört. Die Förderung stammt aus einem Fonds für Städtebauprojekte von nationalem Rang. Die Oberfrankenstiftung fördert das Institut in den ersten fünf Jahren mit vier Millionen Euro.
Museale Nutzung
„Meine Arbeit ist sehr vielseitig und es macht Spaß, sich mit so vielen verschiedenen Menschen auszutauschen“, sagt Mühlnikel nach den ersten Arbeitswochen im Schloss, das er „eine Bereicherung für die Gemeinde“ hält. Wenngleich der Unterhalt und der Ausbau ein finanzieller Kraftakt seien. Der Historiker wünscht sich, dass ein Teil der Räume eines Tages als Museum genutzt würden. „Man könnte am Beispiel Thurnau die Lebenswelt der fränkischen Reichsritter darstellen.“
Das Leben der fränkischen Reichsritter
Jene Fürstentümer seien typisch für die Region. Die Reichsritter seien nur dem Kaiser unterstellt und mit der Hochgerichtsbarkeit Herren über Leben und Tod ihrer Untertanen gewesen. Ein Teil der noch vorhandenen Familienbestände der letzten Schlossherren soll demnächst öffentlich gezeigt werden. Die Ausstellung dieser „Fundstücke“ ist Mühlnikel zufolge im nächsten Jahr geplant, voraussichtlich im Töpfermuseum. Das Archiv der Familie Giech, Akten und Urkunden, befindet sich im Staatsarchiv in Bamberg.