Am Sonntag ist die Typisierungsaktion für den leukämiekranken Bub Vorbereitungen für Typisierungsaktion: Alle helfen mit für Emil

Von Katharina Wojczenko

Hilfe für Emil (2): Am Sonntag findet von 11 bis 16 Uhr in der Turnhalle der Graser-Schule die Typisierung für den leukämiekranken Jungen statt. Er braucht einen Stammzellenspender, um zu überleben. Die Vorbereitungen für die Aktion sind in vollem Gange. Die Veranstalter hoffen, dass 1000 Bayreuther kommen. Diese sollten ein paar Dinge wissen.

 
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Einige Fragen hat die Elterninitiative vom Kinderhort Grashüpfer in den vergangenen Tagen immer wieder gehört. Zum Beispiel, warum die Teilnahme an der Aktion 50 Euro kostet. „Die Teilnahme ist aber völlig kostenlos“, stellt die Elternbeiratsvorsitzende Tatjana Tröger klar. Weil jede Registrierung und Typisierung die Trägergesellschaft der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) aber 50 Euro kostet, werden Dosen für freiwillige Spenden aufgestellt.

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Geld nur für Emil geben, ist nicht möglich – und auch nicht sinnvoll, sagt Tröger: „Dem Emil kann nicht mit Geld geholfen werden, sondern wenn sich besonders viele Menschen typisieren lassen.“ Darauf hofft auch die Mutter des Zweijährigen. Am Samstag informiert die Elterninitiative an einem Stand im Rotmain-Center über die Aktion.

Footballer stemmen Tische

Am Freitag haben die Helfer mit den Aufbauarbeiten begonnen, 80 Stühle und 20 Tische in die Turnhalle geschleppt. Eltern, Kindergärtnerinnen und ein paar starke Footballer von den Dragons halfen mit. Sie haben am Sonntag ein Spiel und können deshalb nicht dabei sein. Etwa 100 ehrenamtliche Helfer werden am Sonntag dafür sorgen, dass die Aktion reibungslos verläuft.

Darunter Platzanweiser, Datenerfasser, Krankenschwestern und Arzthelferinnen, Sanitäter vom BRK und Kuchenverkäufer. Und selbst Menschen, die nicht spenden dürfen, helfen mit: Die chronisch kranken Bewohner vom Soziohouse in Bischofsgrün stiften wie die Kindergarteneltern blecheweise Kuchen fürs Buffet.

Zwei Minuten Blutabnahme und ein bisschen Papierkram

Der Erlös aus dem Verkauf von Süßem und Salzigem kommt der DKMS zugute. „Das Blutabnehmen und Registrieren selbst dauert nur etwa zehn Minuten“, sagt Tröger. Falls es doch länger dauert, können Eltern ihre Kinder derweil draußen auf der Spielstraße des Stadtjugendrings bespaßen lassen.

Mitbringen müssen die Teilnehmer lediglich ihren Ausweis. Und sie müssen zwischen 18 und 55 Jahre alt sein. „Chronisch Kranke dürfen nicht spenden“, sagt Dr. Hans Schatz. Er ist Emils Kinderarzt. Weil Emil dauernd erkältet war, machte Schatz ein Blutbild. Daraus ergab sich der erste Verdacht. An der Uni-Klinik Erlangen bestätigte sich: Emil hat Leukämie.

Spender kann Emil retten

„Seine Chancen auf Heilung sind gut, wenn er einen Spender findet“, sagt Schatz, der am Sonntag auch mithilft. Dieser Spender sei aber lebensnotwendig. Der Preis dafür ist niedrig. „Das ist ein kleiner Piekser“, sagt Schatz. Ohne Risiko für die Teilnehmer.

Sie könnten am Sonntag ein anderes Problem haben: Parkplätze gibt es an der Graser-Schule nicht. „Der Rathaus-Parkplatz, die Tiefgarage Rathaus und die Parkflächen auf der Rotmainüberdachung sind aber erfahrungsgemäß sonntags nicht stark frequentiert“, sagt Joachim Oppold, Pressesprecher der Stadt. Hinzu kommen die Kurzzeit-Parkplätze am Luitpoldplatz, die sonntags gebührenfrei sind.

Info: Bei der Typisierung werden Gewebemerkmale der Spender bestimmt. Das ginge auch mit einer Probe von der Wangenschleimhaut, die man mit einem Wattestäbchen abstreift. Am Sonntag werden aber fünf Milliliter Blut entnommen. „Bei so einer großen Aktion ist das handlicher und übersichtlicher“, erklärt Andrea Autenrieth von der DKMS. Beide Methoden seien gleich gut. „Bei Stäbchen ist aber die Gefahr der Verschmutzung größer, weil sie kurz trocknen müssen.“