Grenze bei null Grad
Es gibt nur wenige Diens- und Donnerstage, an denen Schulze nicht auf dem kleinen Markt anzutreffen ist. Die Grenze liegt bei ungefähr null Grad. „Wenn es morgens minus vier Grad sind und es tagsüber nicht null wird, kann ich nicht kommen.“ Nicht weil es dem Rudolf-Steiner-gestählten Händler zu frostig wäre, sondern weil dann der Salat schlapp macht. „Bei minus zwei Grad erfrieren die Gurken. Ich würde das aushalten.“ Gleichwohl ist auch der gebürtige Ostberliner, der seit Jahrzehnten in der Region lebt, nicht in das Fass mit dem Zaubertrank gefallen. Vor rund einem Jahr hat auch ihn mal eine leichte Erkältung heimgesucht. Nach zwei, drei Tagen war alles vorbei, sagt er.
Was er den Klimaaktivisten, die derzeit die kalten Nächte in einem Baumhaus in Sichtweite des Bayreuther Rathauses zubringen, empfehlen würde? Bewegung. Was aber im Baumhaus nicht so einfach ist. Daher: Innerliche Bewegung. „Auch im starren Stehen kann ich mich innerlich bewegen.“ Sprachs und wirkte dabei reglos.
Rudolf Steiners Lehre
Michael Schulze könnte an seinem Demeterstand neben dem Verkaufen gesunder Nahrungsmittel wohl stundenlang von der Lehre Rudolf Steiners erzählen.
Schließlich endet das Gespräch doch recht bodenständig. Wie das denn nun mit dem Aufwärmen nach so einem kalten Arbeitstag aussehe?
„Ich krieg ‘ne warme Suppe zu Hause.“