Altstädter Steigerung bleibt unbelohnt

Von Herbert Steininger
Verdiente sich sehr gute Noten: Der Altstädter Torhüter Alexander Skowronek (rotes Trikot) behielt nicht nur in dieser turbulenten Szene die Übersicht. Bei allen Gegentoren war der 20-Jährige machtlos. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Zwar war es zum Vorrundenfinale der Regionalliga Bayern die neunte Niederlage hintereinander und der damit verbundene Rutsch auf den ersten Relegationsplatz (16.), doch zeigte die SpVgg Bayreuth bei ihrem 0:3 (0:2) gegen den Titelfavoriten TSV 1860 München im ausverkauften Grünwalder Stadion gute Ansätze. „Darauf kann man aufbauen“, sagte im Anschluss der neue Altstädter Trainer Christian Stadler.

 
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Wenn es mal nicht läuft, dann richtig: Da waren die frech aufspielenden Altstädter mit dem hohen Favoriten nahezu auf Augenhöhe, hätten in der siebten Minute mit etwas Glück bei einem Schuss an den Innenpfosten von Dominik Schmitt sogar in Führung liegen können. Doch sprang der Ball anstatt ins Tor wieder zurück ins Feld. Es wäre der verdiente Lohn für eine engagierte Vorstellung gewesen, die von den Altstädtern abgeliefert wurde. „Wir hatten uns ein taktisches Grundgerüst zurecht gelegt und haben sehr gut dagegen gehalten“, lobte Christian Stadler. Mit einer Abwehrviererkette, einer Doppelsechs mit Fuhrmann und Schmitt und einem weitaus offensiver als zuletzt agierenden Antreiber Böhnlein begannen die Oberfranken forsch und störten die Löwen mit viel Laufarbeit im Aufbau. Die Bierofka-Elf war davon sichtlich beeindruckt, doch wussten die Altstädter dies nicht zu ihren Gunsten zu nutzen. So hatte Ivan Knezevic bei seiner Störaktion gegen den Münchner Torwart Marco Hiller kein Glück (23.), und in der 29. Minute wurde der Schuss von Patrick Weimar gerade noch von einem Verteidiger zur Ecke abgeblockt.

Handspiel bleibt ungeahndet

Auf einmal wendete sich aber das Blatt. In der 36. Minute flankte Berzel nach einem Freistoß nach innen, Sascha Mölders nahm den Ball vor den Augen von Schiedsrichter Stein am Torraumeck ungeahndet mit dem Arm mit und Mauersberger traf aus dem Gewühl heraus im zweiten Nachfassen zur bis zu diesem Zeitpunkt glücklichen Führung. Alle Proteste von Dominik Schmitt, der einen ähnlich guten Blickwinkel wie der Unparteiische hatte, waren vergebens. „Da haben wir uns bei dem Freistoß nicht gut angestellt“, blickte Stadler auf die Szene zurück. Bei ihrem zweiten Treffer profitierten die Löwen von einem Abspielfehler von Darius Held im Mittelfeld, die den TSV 1860 in Überzahl brachte und Ziereis als Endpunkt des schnellen Konters dann keine Mühe mehr hatte (41.). „Das ist in der Vorwärtsbewegung passiert und war eigentlich schon die Vorentscheidung“, sagte Stadler.

Halbzeitrückstand zeigt Wirkung

Der Halbzeitrückstand zeigte Wirkung bei den Bayreuther, die zudem ihrem hohen Tempo etwas Tribut zollen mussten. Die läuferische Intensität ließ nach, während die Löwen mit dem 2:0 im Rücken nun immer besser zum Zuge kamen. Echte Gelegenheiten ergaben sich für die Gastgeber aber erst in den letzten 20 Minuten, als die Altstädter ihre Deckung etwas lockerten. Der in der B-Jugend bei der SpVgg Bayreuth spielende Nico Karger hatte die bis dato beste Chance, als er alleine auf Torhüter Alexander Skowronek zulief und an dem 20-Jährigen scheiterte, der in Klassemanier klärte (71.). Nur zwei Minuten später klärte der Bayreuther Schlussmann gegen Benjamin Kindsvater.

Und dann war sie doch noch da, die Chance zum 2:1: Nach der fünften Altstädter Ecke setzte Yannick Fuhrmann zu einem Kopfballtorpedo an, doch war Hiller auf dem Posten (82.). Den Schlusspunkt setzte dann Mölders, der in der 89. Minute nach einem von Skowronek erneut klasse abgewehrten Kopfball des eingewechselten Christian Köppel frei stehend zum zu deutlichen 3:0 einköpfte.

Statistik

TSV 1860 München: Hiller – Steinhart, Mauersberger, Weber, Koussou – Berzel, Wein – Karger (84. Köppel), Ziereis (90. Türk), Kindsvater(77. Weeger) – Mölders.

SpVgg Bayreuth: Skowronek – Golla, Weber, Dengler, Held (63. Hobsch) – Fuhrmann, Schmitt – Weimar (83. Bruno), Böhnlein, Wolf – Knezevic.

SR: Stein (Homburg); Zuschauer: 12500 (ausverkauft); Ecken: 10:5.

Tore: 1:0 Mauersberger (36.), 2:0 Ziereis (41.), 3:0 Mölders (89.).

Gelbe Karte: Berzel (1860).

Bilder