Was vom Fachwerk doch noch da ist, wird in ein stimmiges Gesamtkonzept eingebunden. Dazu gehört, dass im Erdgeschoss nicht nur die im Zuge der seinerzeitigen Sanierung eingezogenen Zwischenwände „dran glauben“ müssen, auch der Rundbogen-Eingang auf der Platzseite wird wiederhergestellt, damit das Alte Rathaus in Zukunft von vorne betreten werden kann. Dies erleichtere auch den Zugang zu den öffentlichen Toiletten, betont Bauamtsleiter Manfred Kohl. Der „neue alte“ Zugang passt zu der Vorgabe der Denkmalschützer, die historische Fassade des Alten Rathauses möglichst originalgetreu zu belassen – nun werden sogar die Bausünden vergangener Generationen weitgehend rückgängig gemacht. Genau so wichtig war es, so Geppert, das Gebäude auf den aktuellen Stand in Sachen Energieeinsparung zu bringen. Das Spitzgiebel-Dach wurde beispielsweise bis dato nie isoliert – „da heizten wir für die Straße“, bemerkt Wolfgang Nierhoff selbstkritisch. Auch die Heizungsanlage wird neu gemacht, von der Elektrik ganz zu schweigen: Schaut man sich die selbst bei gutem Willen nur als „abenteuerlich“ zu bezeichnende Hausstrom-Verkabelung des Alten Rathauses an, dann kann man sich nur wundern, dass der Bau in den vergangenen 40 Jahren nicht das Opfer eines Brandes wurde.