Die Fraktion von FW/FWG stehe dem Jugendbeauftragten „sehr, sehr positiv gegenüber“, machte Fraktionssprecher Claus Spieler deutlich. Das sei eine der zentralen Forderungen der Gruppierung. Gleichzeitig müsse man aber auch über Beauftragungen bei der Seniorenarbeit oder zu Personalthemen nachdenken. Aktuell werde von FW/FWG zu dem Themenkomplex auch ein eigener Antrag vorbereitet.
Die Position des hauptberuflichen Jugendpflegers sei nach wie vor besetzt, erklärte Spieler zu dem „schwebenden Verfahren“. Die Stelle sei aber im Haushaltsplan enthalten. Wenn die Stelle nach Ausscheiden des bisherigen Amtsinhabers frei werde, sei es der Wunsch von FW und FWG, erneut einen Jugendpfleger anzustellen.
SPD-Fraktionssprecher Karl Lothes verwies darauf, dass seine Fraktion schon vor der jüngsten Ratssitzung ein Gespräch mit dem Jugendrat geführt hatte. Er wäre „grundsätzlich schon“ dafür, im Stadtrat die Institution des Jugendbeauftragten einzuführen. Lothes glaubt aber: „Das wird kein einfacher Job.“ Um Parteipolitik außen vor zu lassen, müsse in der Position des Jugendbeauftragten „reihum und fraktionsübergreifend gewechselt werden“.
Mangels anderer Möglichkeiten hält Lothes an der Idee eines Jugendzentrums im Pegnitzer Bahnhofsgebäude fest. Dort gebe es auch Toiletten. Alternativen wie Milchhofgelände oder Brauerei hätten sich ja in der Zwischenzeit zerschlagen. Er plädierte auch für die Möglichkeit von Übergangslösungen und appellierte an die Pegnitzer, weitere Lösungsvorschläge für Jugendräume einzubringen.
Auch wenn es momentan noch verfrüht sei, hat Grünen-Fraktionsvorsitzende Susanne Bauer ganz bestimmte Vorstellungen von einem möglichen künftigen Jugendpfleger: „Das sollten zwei Personen sein, ein Mann und eine Frau, davon einer jünger und einer älter.“ Vielleicht sogar einer mit Migrationshintergrund. So gebe es viele „Andockmöglichkeiten“ für die zu betreuenden Jugendlichen.
Das zugrunde liegende Konzept müsse weiterentwickelt werden nach dem Vorbild von Städten in vergleichbarer Größe. Auch Bauer empfiehlt einen bestimmten Ansprechpartner im Stadtrat. Sie rät in diesem Zusammenhang: „Da, wo es die Jugend möchte, sollte man sie mitreden lassen.“ Bei der Suche nach einem idealen Aufstellort eines oder mehrerer Basketballkörbe seien gemeinsame Vor-Ort-Termine mit den Jugendlichen nötig.
Zu möglichen Standorten erklärte sie: „Jugendliche müssen auch mal lauter sein dürfen.“ Gleichzeitig warnte sie: „Die Toleranzgrenzen werden durch die Lockdowns und die damit verbundene Ruhe in der Öffentlichkeit immer enger.“ Jugendliche dürften keinesfalls nur „als Störfaktor“ betrachtet werden, warb sie um Verständnis für diese Altersgruppe.
Michael Förster (PEG) erinnerte: „Wir haben den Jugendpfleger für Pegnitz mit angestoßen.“ Auch die Schaffung von Jugendräumen würde von der PEG „voll und ganz unterstützt“. Gleichzeitig empfahl er ein erneutes Gespräch zwischen Bürgermeister, Verwaltung, Jugendrat und Fraktionsvertretern. Förster bedauerte, dass beim bisher einzigen Gespräch dieser Art „die Kommunikation nicht gut aufeinander abgestimmt“ gewesen sei.
Der Wunsch nach Jugendräumen sei bereits bei einem Jugendforum im Jahr 2014 durch eine Unterschriftenliste angestoßen worden. Förster: „Wir brauchen einfach geeignete Räume.“ In diesem Zusammenhang nannte er auch das Bahnhofsgebäude. Leider habe das Thema Corona jetzt „die Dinge verlangsamt“.