„Es gibt so viele Schicksale, die erzählt werden wollen.“ Dieser Satz aus der zweiteiligen ARD-Film-Biografie „Alice“, den die junge Schwarzer sagt, erklärt im Grunde den Antrieb, aber auch den Erfolg ihres Lebenswerks. Denn dass aus dem Kind einer ledigen Mutter aus Wuppertal die über viele Jahrzehnte einflussreichsten Stimme der deutschen Frauenbewegung werden konnte, liegt nicht nur daran, dass Alice Schwarzer diese Fürstinnen-Rolle teils rücksichtslos gegenüber der eigenen Bewegung beanspruchte, und sich damit – Ironie der Geschichte – eines zutiefst patriarchalen Musters bediente.