Alberich vom Dienst: von Kannen gestorben

Seinen Durchbruch in Bayreuth erlebte er 1988. Harry Kupfer inszenierte, Daniel Barenboim dirigierte, und er gab den Alberich. Die Rolle des Nibelungen verkörperte Günter von Kannen so überzeugend, dass sein Name von da an einen besonderen Klang in der Welt der Oper hatte.

Quelle: You Tube

Wolfgangs Klingsor

Alberich blieb er in Bayreuth, mit der Ausnahme von 1996 bis 1999: Da sang er in Wolfgang Wagners „Parsifal“-Inszenierung und unter der musikalischen Leitung von Giuseppe Sinopoli den Klingsor. Im „Ring“ von Jürgen Flimm überzeugte von Kannen abermals als Alberich. Bis 2001 blieb er dem Grünen Hügel treu.

Große Vielseitigkeit

Günter von Kannen bestach durch seine Gesangstechnik, die klare Aussprache und seine darstellerische Begabung. Vor allem in Bufforollen und als Bassbariton für Charakterrollen überzeugte der 1940 in Rheydt geborene von Kannen. Die Zahl seiner Rollen jenseits der Dramen von Wagner ist beachtlich: von Kannen begeisterte das Publikum als Rocco in Beethovens „Fidelio“, Lockit in Brittens „The Beggar’s Opera“ und Balstrode in „Peter Grimes“, aber auch als Baron Ochs in Richard Strauss’ „Der Rosenkavalier“, als Wurm in Verdis „Luisa Miller“ aber auch in zahlreichen Opern von Gaetano Donizetti und Gioachino Rossini.

An den großen Häusern zu Gast

von Kannen hatte einen Gastvertrag an der Staatsoper Berlin, sang aber auch in zahlreichen anderen großen Häusern und auf Festivals in ganz Europa, den USA und Japan, unter anderem an der Mailänder Scala und im Teatro La Fenice in Venedig und an der Staatsoper in Wien. von Kannen, 1985 zum baden-württembergischen Kammersänger ernannt, gab viele Konzerte und ist auch auf zahlreichen Einspielungen zu hören. Wie „Die deutsche Bühne“ meldete, ist Günter von Kannen jetzt im Alter von 76 Jahren gestorben.