Aktionswoche für Kinder Schuldi und Insobella erklären die Schuldenwelt

red
Foto: dpa Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Die Schuldner-und Insolvenzberatungsstelle des Caritasverbandes Bayreuth hilft seit vielen Jahren Überschuldeten oder von Überschuldung bedrohten Personen und Familien, ihre Haushaltsressourcen wieder in den Griff zu bekommen und erarbeitet Konzepte zur Schuldenregulierung.

 
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Die bundesweite Aktionswoche der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Wohlfahrtsverbände hat Kinder in überschuldeten Haushalten im Fokus und stellt die Frage und Forderung zugleich: „Chancenlose Kinder? Gutes Aufwachsen trotz Überschuldung“.

Kinder leiden meistens still. Das ist bei fehlendem Geld und mangelnden wirtschaftlichen Perspektiven in den Familien nicht anders. Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung von 2017 befinden sich 21 Prozent der Kinder in Deutschland dauerhaft oder wiederkehrend in Armutslagen.

Die Forschung zeigt, dass Kinderarmut nicht nur die Wohnsituation und den Gesundheitszustand sowie die Bildungs-und soziokulturellen Teilhabemöglichkeiten von Kindern einschränkt, sondern auch schlechtere Startchancen im späteren Erwerbsleben begründen kann.

An der Entscheidung über die Verteilung der finanziellen Ressourcen haben Kinder kaum Anteil, die Folgen müssen sie jedoch voll mittragen: Für eine Klassenfahrt fehlt die Rücklage, rückständige Mietzahlungen führen zur Zwangsräumung, die permanenten Geldprobleme befeuern psychische Krankheitssymptome.

Dabei erkennen Eltern durchaus den Mangel und versuchen ihn manchmal durch überbordende Sachzuwendungen an den Nachwuchs auszugleichen. Meist auf Pump oder Opferung anderer Verpflichtungen, was die Überschuldungslage und damit die Effekte wiederum verstärkt. Ein Teufelskreis, aus dem Kinder nicht ausbrechen können. Sie sind oft hilflose Zuschauer und lernen keine Handlungsalternativen im richtigen Umgang mit der Ressource Geld.

Aus Anlass der Aktionswoche hat die Schuldner- und Insolvenzberatung der Caritas einen Youtube-Kanal eingerichtet und zeigt in zunächst zwei kurzen Videoclips, wie man sich dem Thema „Geld und Schulden“ nähern kann. Weitere Videos sind in Planung. Die Erlebnisse von Schuldi und Insobella sollen zur inhaltlichen Diskussion in den Klassen anregen.

Alle weiterführenden Schulen der Stadt und des Landkreises Bayreuth sowie des Landkreises Kulmbach wurden hierzu gesondert informiert. Vorstellbar ist somit, dass die Clips im Rahmen des Homeschoolings oder anderer medialer Methoden ab der siebten Jahrgangsstufe eingebunden werden. Unter dem Youtube-Kanal „Schuldnerberatung Caritas Bayreuth“ können die Clips abgerufen werden.

Weitere Informationen zu diesen und anderen Themen der Schuldner- und Insolvenzberatung gibt es auf der Homepage www.caritas-bayreuth.de. Individuelle Beratungstermine können derzeit nur telefonisch vereinbart werden, heißt es in einer Mitteilung.

Es sei aber absehbar, zukünftig die persönliche Beratung mit den heutzutage üblichen Schutzmaßnahmen wieder anbieten zu können.

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