Der Referent wünscht sich, dass Jugendliche, die mit Vorurteilen und mangelndem Wissen in der Schule sitzen, auch erreicht werden. Denn Geschlechtskrankheiten seien nicht nur ein homo-, sondern auch ein heterosexuelles Problem. Das werde aber durch fehlenden Bezug oft nicht bedacht.
Angenehme Rückmeldung
In einer Zwischenpause sprach Klaus von Stetten, Leiter des Gesundheitsamtes in Bayreuth, Stefan Zippel an. Er erklärte, queere Bücher in der Bibliothek seiner Kirchengemeinde aufstocken zu wollen, weshalb er den Psychologen nach der Liste fragte, die kurz zuvor in der Präsentation gezeigt wurde. Es sei für Zippel sehr angenehm, die Rückmeldung zu bekommen, dass Menschen etwas mit dem vermittelten Wissen anfangen können.
Ein großes Problem sei jedoch die „katastrophale Impfquote“ gegen Humane Papillomviren. Diese Viren sind für Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Je früher man impft, desto besser wirkt die Impfung und es empfiehlt sich bereits ab neun Jahren, nicht erst nach dem ersten sexuellen Kontakt. Der Experte aus München sagt auch, dass mehr Jungen zum Urologen gehen sollten. Viele gehen wegen Akne zum Hautarzt und der ist wiederum Ansprechpartner für Geschlechtskrankheiten. Zwei Aufgaben sind also mit einem Besuch erledigt.
Appell: „Trau dich“
Sein abschließender Appell: „Trau dich über deine sexuellen Wünsche oder Probleme zu reden und schaue dir deinen Körper regelmäßig gut an.“
Doch wie kam der Vortrag bei den Schülern an? Drei Befragte fanden es sehr informativ, auch angesichts der vielen drastischen Bilder, die zeigten, wie solche Krankheiten aussehen können. Auch Zippels respektvoller Umgang mit Grenzen, indem er beispielsweise Vorwarnungen oder die Möglichkeit gab, vor den gezeigten Bildern wegzuschauen, kam gut an. Den Jugendlichen war nicht langweilig und sie freuten sich, über das neue Wissen, um in Zukunft nicht aus allen Wolken zu fallen, wenn es einen vielleicht doch selbst betreffen sollte.