Das werde er ausbauen. Ihm gehe es natürlich auch um sein Personal, „da hängen fünf Arbeitsplätze dran“. Zusammen mit seinen Angestellten überlege er im Moment, wie man den Betrieb noch geraume Zeit aufrechterhalten könne. Aber irgendwann sei definitiv Schluss, „ich will mich hier nicht raustragen lassen“.
Hausbesuche sind ihm wichtig
Bis es so weit ist, wird Erich Grätz die Hoffnung nicht aufgeben, doch noch an einen Nachfolger übergeben zu können. Er wird weiter seine Hausbesuche absolvieren. Eine ganz wichtige Aufgabe, sagt er. Denn: „Die Menschen wollen doch einen Familienarzt, einen echten Hausarzt. Und nicht nur einen reinen Dienstleister, der als Vermittler für die Fachärzte tätig ist.“ Er hat Angst davor, dass irgendwann nur noch der Rettungshubschrauber für die ärztliche Versorgung da ist.
Das sagt die Kassenärztliche Vereinigung
Auch wenn es bald nur noch zwei Allgemeinärzte in Hollfeld geben sollte, ist die Situation aus Sicht der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) nicht dramatisch. Um den Grad der der ambulanten ärztlichen Versorgung in einem Planungsbereich beurteilen zu können, „wird die Anzahl der Ärzte ins Verhältnis gesetzt mit der Anzahl der Einwohner“, sagt KVB-Pressesprecherin Birgit Grain aus München. Danach liege der Versorgungsgrad im „hausärztlichen Planungsbereich Hollfeld“ bei 101,4 Prozent – er gelte damit als „regelversorgt“. Insgesamt 17 Hausärzte seien in diesem Bereich tätig, „davon entfallen momentan vier Arztsitze auf den Ort Hollfeld“.
Unterschiedliche Sichtweisen
Die KVB beobachte die die Entwicklung des Versorgungsgrades „selbstverständlich“ genau. Auch mit Dr. Erich Grätz hätten die KVB-Berater aus Oberfranken immer den Kontakt gepflegt und ihn intensiv bei der Suche nach einem Nachfolger unterstützt. Grätz selbst sieht das anders, „da kam im Prinzip nichts“, sagt er.