Acht Jahre in Bayreuth Bastian Doreth wechselt nach Nürnberg

Servus, Bayreuth: Bastian Doreth verabschiedet sich nach acht Jahren aus dem Medi-Team Foto: /Imago/G. Santemiz

Medi Bayreuth verliert den Mannschaftskapitän und die Integrationsfigur schlechthin: Bastian Doreth verlässt den Basketball-Klub nach acht Jahren und wechselt in seine Heimatstadt zum künftigen Zweitliga-Rivalen Nürnberg Falcons.

 
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Das ist ein schmerzlicher Verlust für Medi Bayreuth bei der Planung der kommenden Basketball-Saison: Mit Bastian Doreth verliert der Bundesliga-Absteiger nicht nur den Mannschaftskapitän, sondern auch eine Führungspersönlichkeit und einen Sympathieträger auf und neben dem Feld. An seinem 34. Geburtstag wurde bekannt gegeben, dass der international erfahrene Spielmacher mit fast 100 Länderspielen acht Jahre nach seinem Wechsel von den Artland Dragons nach Bayreuth künftig in seiner Heimatstadt für den Zweitligisten Nürnberg Falcons spielt.

Wie unterschiedlich Doreths Gefühle bei dieser Entscheidung sind, belegen die Aussagen, mit denen er in den Medienmitteilungen beider Klubs zitiert wird: „Es ist eine unfassbar schwierige Entscheidung für mich gewesen. Bayreuth ist für mich und meine Familie nach meinem Wechsel schnell eine zweite Heimat geworden“, heißt es in Bayreuth. „Jedoch möchte ich nochmals einen neuen Weg einschlagen und insbesondere mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. Der Verein hat sich wirklich bemüht, mich in Bayreuth zu halten und ein gutes Angebot abgegeben, jedoch musste ich schweren Herzens diese Entscheidung nun so treffen und habe das Angebot nicht annehmen können. Ich bedanke mich bei allen Fans, Sponsoren, Mitspielern, Verantwortlichen und ganz Bayreuth für acht unglaublich tolle Jahre und die großartige Unterstützung. Bayreuth wird immer die zweite Heimat für meine Familie bleiben und ich kehre sicher öfters nach Bayreuth zurück, auch in der neuen Saison. Dem Klub wünsche ich alles Gute und glaube fest an eine gute Zukunft für den Bayreuther Basketball!“

In Nürnberg äußert sich Doreth dagegen „ überglücklich, dass es geklappt hat und ich nach Hause kommen darf“: „Mein Herz lacht, und zum Ende meiner Karriere noch einmal für Nürnberg und die Menschen hier auflaufen zu dürfen, ist ein echtes Privileg. Ich freue mich auf die kommende Zeit und möchte alles dafür tun, die nächsten Schritte mit dem Nürnberger Basketball zu gehen und ihn nach vorne zu bringen. Das Potenzial ist enorm. Und ich möchte gerne auch etwas zurückgeben, von dem was mir ich hier insbesondere in meiner Jugend erleben durfte.“

In der vergangenen BBL-Saison hat Doreth mit durchschnittlich 3,5 Punkten, 2,4 Assists und 1,5 Rebounds pro Spiel nicht mehr ganz die dominierende Rolle auf dem Feld gespielt wie in früheren Jahren. Aber das war nicht der entscheidende Punkt. Viel wichtiger war er mit seinen meinungsstarken und auch selbstkritischen Interviews für den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und für das Verhältnis zu den Fans. Vor allem deswegen hatte man in Bayreuth gehofft, ihn auch über die aktive Laufbahn hinaus in die Organisation einbinden zu können. „Bastian Doreth war ein Botschafter des Klubs und des Bayreuther Basketballs“, wird Geschäftsführer Friedrich Hartung zitiert. „Durch seine offene und unkomplizierte Art hat er auch abseits des Spielfeldes die Fans und Sponsoren begeistert. Wir haben alles versucht, um Basti auch in der ProA zu halten, jedoch haben letztlich verschiedene Gründe den Ausschlag gegeben, dass er unser Angebot nicht angenommen hat. Diese Entscheidung respektieren wir und wünschen Basti und seiner wunderbaren Familie alles Gute für die Zukunft.“

Geradezu wehmütig äußert sich der langjährige Alleingesellschafter Carl Steiner: „Mit größtem Bedauern habe ich erfahren, dass Basti ab nächster Saison dem Bayreuther Basketball nicht mehr zur Verfügung steht. Ich habe in meiner gesamten Basketballzeit selten einen untadeligeren Sportsmann erlebt als ihn. Basti hat für den Basketball in Bayreuth immer alles gegeben – on and off the Court. Ich bedanke mich persönlich bei Basti für die tolle Zeit zusammen und wünsche ihm und seiner Familie für seine Zukunft das Allerbeste. Ich hoffe ihn noch oft bei uns in der Oberfrankenhölle wieder zu sehen. Ciao Basti!“

Nürnberger freuen sich „über alle Maßen“

Auch in der Klubführung ist die Stimmung in Nürnberg genau gegensätzlich: „Basti ist eine herausragende Persönlichkeit auf und neben dem Feld. Er wird unsere junge Mannschaft anführen, viel von seinem Wissen und seiner Erfahrung weitergeben und eines der Gesichter unserer Organisation werden. Er bezieht Stellung, ist sozial engagiert, gut vernetzt und wir freuen uns über alle Maßen, ihn künftig wieder im Nürnberger Trikot zu sehen. Den Fans in der Stadt wird es nicht anders gehen“, sagt Ralph Junge, Geschäftsführer der Nürnberg Falcons.

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