A9: Sanierung im Schnelldurchlauf

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Alles fliegt raus: der Asphalt, der nach neun Jahren am Ende der Leistungsfähigkeit war, die Entwässerungsrinnen. Etwas mehr als drei Kilometer lang ist die Sanierungsstrecke auf der A 9 ab Bayreuth-Nord. Nicht einmal drei Monate soll es dauern, bis die Autobahn in dem Abschnitt wieder wie neu ist. Kosten und Bauzeit: voll im Plan.

Die Einlaufrinnen sind zum Teil marode, der offenporige Asphalt, der seit 2009 drin lag, ist kaputt. Und: Es muss schnell gehen. Die Sanierung der A9 zwischen Bayreuth-Nord und dem Fuß des Bindlacher Bergs wird auf etwas mehr als drei Kilometern bis Mitte Juli komplett neu gemacht. Foto: Eric Waha Foto: red

Es ist eine der Baustellen, bei der es keinerlei Beschwerden gebe, dass nichts weitergehe und dass man keine Bauarbeiter oder Maschinen in Bewegung sehe, sagen Thomas Pfeifer, der Leiter der Bayreuther Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern, und der Sachgebietsleiter Planen und Bau, Matthias Wölfel, am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung.

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Auf der kompletten Länge drehen sich die Räder der Maschinen, staubt es, sind die Männer vom Bau mit ihren orangefarbenen Jacken und Hosen im Einsatz. „Obwohl der Zeitplan sportlich gesetzt ist, gibt es im Bayreuther Los absolut nichts zu meckern oder zu tadeln“, sagt Pfeifer. „Schneller, als wir da vorwärts kommen, geht es nicht.“

Neun Millionen Euro Kosten

Obwohl es beileibe nicht nur um den Austausch des offenporigen Asphalts (OPA) geht. Neun Millionen Euro sind für die Sanierung der kompletten Strecke von Bayreuth-Nord bis zum Fuß des Bindlacher Bergs eingeplant, „eine halbe Million davon geht in die Brückensanierung“, sagt Pfeifer.

Wichtig: Die Entwässerung

Viel Zeit nimmt die Sanierung des Entwässerungssystems in Anspruch: „Auf der gesamten Länge sind Schlitzrinnen verbaut, deren Einlaufroste Probleme bereitet haben“, sagt Wölfel. Da sich in den Rinnen viel Müll sammelt, der auf der Autobahn aus den Autos fliegt, müssen die Rinnen zwei Mal im Jahr gereinigt werden. Ging aber wegen kaputten Deckel der Einlaufschächte kaum noch. „Die fliegen alle raus und werden durch ein neues System ersetzt“, sagt Wölfel.

„Die Achillesferse beim offenporigen Asphalt ist die Entwässerung. Das Wasser fließt schließlich durch den Asphalt ab. Und das muss ja wieder irgendwo gesammelt werden“, sagt Pfeifer. Dazu brauche man die funktionsfähigen Einlaufrinnen, die teilweise, wie vor Ort zu sehen ist, auf mehrere hundert Meter Länge ausgetauscht werden müssen.

Ab Freitag kommt die erste neue Schicht schon drauf

Die obersten beiden Schichten – Asphalt und Binderschicht – sind bis zur Tragschicht bereits abgefräst, „ab Freitag soll die Binderschicht wieder aufgebracht werden, danach kommt die drei Zentimeter dicke Dichtungsschicht“, sagt Wölfel. Dann kommt der OPA drauf. „Geplant ist, den Verkehr um den 16. Mai herum umzulegen auf die sanierte Fahrbahn“, sagt Wölfel. Parallel zur Sanierung läuft die Verbreiterung der Ausfädelspur der Anschlussstelle Bayreuth-Nord – und der Ausbau der Behelfszufahrt für das Industriegebiet am Ende der Theodor-Schmidt-Straße. Schon mit Blick auf die Sanierung der Hochbrücke.

Firma bekommt Bonus, wenn sie schnell fertig ist

Sofort im Anschluss, wenn der Verkehr umgelegt ist, werde bei der Fahrbahn in Richtung Norden nach dem gleichen Muster verfahren. Wölfel und Pfeifer gehen davon aus, dass es im gleichen Tempo weitergeht. Denn: „Die Firma bekommt einen Bonus, wenn sie vor dem vereinbarten Zeitpunkt fertig ist“, sagt Wölfel. Ziel: Mitte Juli. „Weniger Verkehrsbehinderungen auf der A 9 sind ja schließlich auch ein volkswirtschaftlicher Vorteil“, sagt Pfeifer. „Wir versuchen generell, unsere Baustellen so kurz wie nur irgend möglich zu gestalten.“ Auch wenn drei Baustellen auf der A 9 gleichzeitig „zu Rückstaus in Spitzenzeiten auch bei Bayreuth sorgen. Aber das liegt noch im Rahmen.“

Anschlussstelle Bayreuth-Nord wird wohl gesperrt

Wichtig für alle, die der tägliche Berufsweg über die Anschlussstelle Bayreuth-Nord in Richtung Norden führt: „Wenn wir die Fahrbahn sanieren, dann werden wir auch die Zufahrt sperren müssen. Wann das sein wird, ist derzeit noch in der Abstimmung“, sagt Wölfel. Die Ausfahrt Nord werde ebenfalls im Zuge der Maßnahme umgebaut: „Wir bekommen eine zweite Ausfahrtspurt – als Ergebnis der Abstimmung mit der Unfallkommission. Zwei Spuren zum Kreisel sollen die Gefahr von Rückstaus reduzieren. Wenn nur 30 Prozent die zweite Spur nutzen, ist das Problem weg“, sagt Pfeifer.