99:81 gegen MBC Deutliche Medi-Revanche im "A-9-Derby"

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Das Spiel unter den Korb war von Beginn an eine verlässliche Option im Bayreuther Angriff. Dererk Pardon (am Ball) nutzte dort nicht nur seine Chancen, sondern war auch für die frühe Foulbelastung des 2,18 m langen MBC-Centers Philipp Hartwich (Nr. 12) verantwortlich. Foto: Peter Kolb Foto: Peter Kolb Pressefotograf Heinrich von Kleist Strasse 52 95447 Bayreuth Mobil: 0175/5271390 Mail: Fotograf.Kolb@gmx.de Spark. B

BASKETBALL. Eine Galavorstellung war es nicht in jedem Detail, aber das war auch gar nicht nötig. Vielmehr genügte Medi Bayreuth eine solide Mannschaftsleistung, bei der sieben Spieler zweistellige Effektivitätswerte erreichten, zu einer sicheren Revanche gegen den Mitteldeutschen BC. Elf Tage nach der 114:123-Niederlage in Weißenfels im Pokalwettbewerb wurden am Sonntag mit einem 99:81 (48:43)-Sieg im Bundesliga-Duell die Kräfteverhältnisse im „A-9-Derby“ wieder gerade gerückt.

 
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Wie schon drei Tage zuvor gegen Bonn (83:77) gewannen die Bayreuther das letzte Viertel am deutlichsten (27:17). Nachdem ein 6:0-Start durch starke Aktionen von David Walker und Andreas Seiferth nach 80 Sekunden die bis dahin höchste Führung erzwungen hatte (78:64), blieb die Differenz bis zum Ende immer zweistellig.

Diese Beständigkeit hatte zuvor gefehlt, aber die spielerischen Vorteile der Gastgeber hatten sich schon viel früher abgezeichnet. Sogar schon von Beginn an galt das für das Spiel über die großen Positionen. Beim 11:4 nach gut viereinhalb Minuten hatte Medi-Center Dererk Pardon nicht nur bereits sieben Punkte gesammelt, sondern dabei auch noch zwei Fouls seines 2,18 m langen Gegenspielers Philipp Hartwich erzwungen. Das war wegweisend dafür, dass dieser wichtige Faktor in der MBC-Verteidigung wegen seiner Foulbelastung nur etwas mehr als zwölf Minuten auf dem Feld stand. Ohne dieses Hindernis auf der Gegenseite setzte auch Seiferth die Akzente auf dieser Position fort, und zwar nicht nur als Korbschütze, sondern nicht zuletzt mit seinem Passspiel. Als den Gastgebern dann auch noch ein erster Doppelschlag von der Dreier-Linie gelang durch Walker und Osvaldas Olisevicius, wuchs die Führung schon im ersten Viertel in den zweistelligen Bereich (21:11/8.).

Allerdings erwies sich das Spiel der Bayreuther als anfällig, sobald ein paar Chancen in Korbnähe ungenutzt blieben, denn beim Rebound konnten sie nur wenig ausrichten. Das trug wesentlich dazu bei, dass der MBC sage und schreibe 21 Würfe mehr aus dem Feld verzeichnete (aber nur einen Treffer mehr). Vor allem aber fehlte für eine frühe Vorentscheidung lange Zeit der Rückhalt in der Defensive. Die Weißenfelser kamen zwar erwartungsgemäß nie an die überirdischen Trefferquoten aus dem Pokalspiel heran, aber nach zunächst vier vergebenen Dreiern verwandelten sie im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit doch immerhin sechs von elf Distanzwürfen. Zudem überraschte der nur als Stellvertreter des verletzten Alexander Marelja verpflichtete Center AJ Brodeur vor der Pause mit 4/4 Würfen. Jeder dieser Faktoren konnte den Medi-Vorsprung immer wieder schmelzen lassen – und alle zusammen führten sogar zu einer Wende vom 31:26 zum 31:34 (14.).

Auf die Dauer setzte sich aber doch die stärkere Physis des Medi-Teams in den meisten Duellen durch. Belegt wird das vor allem durch die Freiwürfe: 20 davon erarbeiteten sich die Gastgeber in der zweiten Halbzeit (18 Treffer), der MBC nur einen einzigen.


Statistik

Medi Bayreuth: PARDON (11 Punkte / 19:49 Min. Einsatzzeit / Plus-Minus-Bilanz: 7), Woolridge (4 / 18:53 / 3), Jalalpoor (2 / 5:45 / -7), Bruhnke (0 / 1:36 / -1), DORETH (9 / 29:57 / 20), Seiferth (10 / 18:35 / 12), TIBY (19 / 24:39 / 19), Krug, WALKER (12 / 31:40 / 19), BARTLEY (19 / 32:29 / 16), Olisevicius (13 / 16:37 / 2); Feldwurfquote: 32/57 (56 Prozent), davon 10/16 Dreier (63 Prozent): Tiby (3/4), Doreth (3/5), Bartley (2/3), Walker (1/1), Olisevicius (1/2); Freiwürfe: 25/28 (89 Prozent); Rebounds: 26 defensiv, 7 offensiv (Tiby 6/0); Assists: 24 (Doreth 8); Effektivität: 125 (Tiby 23, Bartley 17, Olisevicius 17, Doreth 15, Seiferth 13, Walker 13, Pardon 12).

Mitteldeutscher BC: Brembley (14 / 20:42 / -8), Krstanovic (0 / 3:16 / -5), Kerusch (6 / 11:32 / -7), HILL (4 / 25:54 / -17), HARTWICH (4 / 12:08 / -16), COLEMAN (2 / 22:35 / -2), HOOKER (12 / 30:32 / -16), MICHALAK (12 / 22:14 / -11), Brodeur (10 / 21:11 / -1), Rogic (17 / 29:56 / -7); Feldwurfquote: 33/8 (42 Prozent), davon 11/27 Dreier (41 Prozent): Brembly (4/8), Hooker (3/5), Rogic (3/5), Michalak (1/5); Freiwürfe: 4/7 (57 Prozent); Rebounds: 19 defensiv, 18 offensiv (Hill 1/7); Assists: 18 (Hooker 7); Effektivität: 83 (Rogic 17, Hooker 15).

SR: Rodriguez, Mutapcic, Fingerling.

Stationen: 11:4 (5.), 25:14 (9.), 29:23 (1. Viertel), 31:34 (14.), 39:34 (16.), 43:43 (19.), 48:43 (Halbzeit), 59:47 (24.), 70:64 (30.), 72:64 (3. Viertel), 82:66 (33.), 88:75 (37.), 99:81 (Ende).

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