900 Jahre Waischenfeld Kreuz bekommt einen Ehrenplatz

Rosi Thiem

Lange Zeit lag das Kreuz im Pfarrschuppen in Waischenfeld. Doch das soll vorbei sein. „Wir werden mit diesem Kreuz Menschen zusammenbringen“, ist Pfarrvikar Dominik Syga entschlossen. Die Idee steht und das Kruzifix kam von der Erlangener Restauratorin Irene Brünner termingerecht zum Karfreitag überarbeitet zu­rück.

 
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Das mannshohe Kreuz wird am Karfreitag durch die Stadt getragen. Im Bild (von links) Kirchenpfleger Baptist Knörl, Kirchenpfleger Stephan Keller und Pfarrvikar Dominik Syga. Foto: Rosi Thiem

„Wir werden am Karfreitag um 9 Uhr einen Waischenfelder Kreuzweg unter dem Motto: ,Kreuzweg Jesu – Kreuzweg der Menschen vor unseren Augen’ gehen“, sagt der Vikar stolz. Angefangen wird beim ehemaligen Waischenfelder Spital – dem heutigen Kindergarten. Weiter geht es vor das Cura-Vivum-Seniorenheim Sankt Anna. Dritte Station ist das Brückenkreuz am Kunigundenbrunnen an der Wiesent. „Wir gehen mit unserem Kreuz am schönen Uferweg entlang zur Brücke. Eine Brücke hat immer etwas Verbindendes und dieses Brückenkreuz ist ein wichtiges Verbindungssymbol für alle Menschen unserer Stadt“, sagt der Seelsorger.

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Weiter geht es zur beliebten Stadtkapelle Sankt Michael und Sankt Laurentius, am ehemaligen Waischenfelder Spital – heute Pfarrheim – und am Geburtshaus von Bischof Nausea vorbei über den Schlossberg zur Pfarrkirche Sankt Johannes der Täufer. „Die letzte Strecke des Kreuzweges führt den steilen Schlossberg weiter zur Friedhofskapelle und schließlich bis zur Kapelle am Friedhofsberg, wo unser edles Kreuz als menschenverbindender Beweis der Liebe Christi feierlich erhoben wird“, ergänzt Syga.

Viele tragen das Kreuz

Der Geistliche kann sich vorstellen, diese Form des Kreuzweges auch so oder in ähnlicher Form an den Karfreitagen zu etablieren. „Eingeladen ist jeder. Das Kreuz werden verschiedene Gruppen tragen, wie die Kita-Mitarbeiter, die Eltern, Senioren, die Ministranten auch aus Nankendorf und Breitenlesau/Hochstahl, die sozialen Dienste wie Caritas und Malteser, Ukraineflüchtlinge, Gäste, Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung, Erstkommunionkinder, Firmlinge, der Pastoralreferent, Religionslehrer und Mesner“, zählt er auf. Seinen neuen Platz wird das Kreuz in der Kapelle im Leichenhaus am Friedhof finden und soll dort Trost bei Beerdigungen spenden. „Das ist genau der richtige Platz für das Kreuz. Christus schaut auf die Trauernden und Verstorbenen. Das ist ein starker Moment.“ Dominik Syga ist begeistert von der Ausdruckskraft des restaurierten Schmuckstückes, das um die 50 Kilo schwer ist. „Für mich wird der Karfreitag ganz persönlich sein“, verrät der Seelsorger.

Über die gelungene Arbeit freut sich auch Kirchenpfleger Stephan Keller: „Das Kreuz hing früher im Spital. In den letzten Jahren war es einige Zeit in unserem Pfarrschuppen abgelegt worden, nun sehen wir diese geglückte Restauration.“

Symbol für den Frieden

Dazu Bürgermeister Thomas Thiem: „Dieses Kreuz ist für mich auch ein Symbol für die Hoffnung auf Frieden in Europa. Es hat eine schlimme Zeit in unserem Land überstanden und zeigt mir auch, dass wir auch mit kleinen Handlungen Großes bewirken können. Ich bin unserem Pfarrvikar und allen Helfern dankbar, gerade jetzt für die Initiative und die Gedanken das Kreuz zu restaurieren, es durch die Straßen zu tragen und an einem würdigen Ort zu erheben.“