85 Millionen Bund hilft bei Sanierung des Festspielhauses

Es ist eine riesige Summe für Bayreuth und dennoch nur die Hälfte: 84,7 Millionen Euro steckt der Bund in den nächsten sechs Jahren ins marode Festspielhaus. Nochmal so viel könnten nach Informationen des Kuriers vom Freistaat kommen. Damit wäre die Stadt Bayreuth die Verpflichtung los, sich mit einem Drittel an der Renovierung des Festspielhauses zu beteiligen. Die Zukunft des Festspielhauses ist damit gesichert.

 
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BAYREUTH. Die Sitzung heißt unter Abgeordneten „die Nacht der langen Messer“, weil sehr lange und sehr erbittert um sehr hohe Beträge gerungen wurden. Aber für Bayreuth kam es weder zur Dunkelheit noch zum Messerkampf. Es war gegen 13.20 Uhr, als im Haushaltsausschuss des Bundestages die Entscheidung fiel, die eine ungeheuer große finanzielle Verpflichtung von der Stadt Bayreuth nahm. Denn von knapp 170 Millionen Euro – so hoch wird die Renovierung des Festspielhauses veranschlagt – hätte sie im schlimmsten Fall ein Drittel tragen müssen, knapp 52 Millionen Euro. Und das, wo gleichzeitig für knapp 85 Millionen Euro eine andere Kulturstätte aufgepäppelt wird, das Friedrichsforum. Bundestagsabgeordnete  Silke Launert (CSU) freut sich. Seit Jahren setzt sie sich dafür ein, dass Bund und Länder ja die Hälfte der Sanierungskosten übernehmen und die Finanzierung der Sanierung nicht ins Stocken gerät. „Heute ist ein großer Durchbruch gelungen“, sagt Launert. „Der Beschluss gebe der Stadt Planungssicherheit und entlaste sie enorm.“ In den kommenden Jahren stehen umfangreiche Renovierungsarbeiten im Festspielhaus an – vor allem im Innenbereich. „Die Sanierungsarbeiten sind vor allem auch deshalb dringend notwendig, um den aktuellen sicherheitsrechtlichen Anforderungen zu entsprechen“, so Launert weiter. Die Technik sei völlig veraltet und müssten auf einen modernen Stand gebracht hat werden. Insgesamt wurden dafür 84,7 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt: 1,5 Millionen im Jahr 2021 und 83,2 Millionen in den Jahren 2022 bis 2027.

Maßgeblich mitverantwortlich für diesen Durchbruch ist Patricia Lips (CDU), Mitglied im Haushaltsausschuss. Im Sommer hatte Launert die Bundestagsabgeordnete nach Bayreuth zum Ortstermin eingeladen. Dort habe sie sie überzeugt, die Gelder für die Sanierung in den Haushalt einzustellen. „Die Festspiele sind ein Kulturgut, das wir erhalten müssen“, sagt Silke Launert.

Bereits vor vielen Jahren hat der CSU-Bundestagsabgeordnete und Staatssekretär im Finanzministerium Hartmut Koschyk für eine Finanzierungszusage zur Renovierung beigetragen. Damals lag sie bei 30 Millionen Euro. Das Geld vom Bund stammt aus dem Kultur-Etat. Nach Informationen des Kuriers soll es nur unter der Voraussetzung geflossen sein, dass der Freistaat die Bauausführung übernimmt. Doch schon jetzt wird hinter vorgehaltener Hand gewarnt davor, dass die Renovierung noch teurer werden könnte. Ähnlich wie beim Friedrichsforum, dessen veranschlagte Kosten seit Beginn der Arbeiten um etwa 30 Millionen Euro nach oben geschnellt sind.

Für Launerts Einsatz gab es sogar Lob vom politischen Mitbewerber: „Das ist in diesen schwierigen Zeiten eine sehr gute Nachricht. Die Strahlkraft der Bayreuther Festspiele wirkt weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Ich freue mich daher, dass der Haushaltsausschuss grünes Licht gegeben hat. Besonders danken möchte ich an dieser Stelle auch meiner Kollegin Silke Launert, die sich hierfür federführend eingesetzt hat.“ Dies sagt Anette Kramme, SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales.

„Die Festspielleitung und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mit großer Freude und Erleichterung die Zusage des Bundes aufgenommen, für die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten des Bayreuther Festspielhauses weitere 85 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Wir danken besonders Frau Patricia Lips und Frau Dr. Silke Launert für ihr großes Engagement für die Bayreuther Festspiele.

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